Neben Einschränkungen im Programmangebot des Senders kommt es nunmehr auch zu Personalkürzungen: Insgesamt werden vier Stellen gestrichen. In einem der Fälle kann eine Übernahme in den öffentlichen Dienst der Gemeinschaft erfolgen. Für die anderen Betroffenen wurde eine intensive Betreuung zur möglichst raschen Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess vereinbart.
Darüber hinaus wird der BRF bei der Regierung beantragen, den Haushalt 2012 mit einem Defizit abzuschließen.
Entwicklung des BRF-Haushalts 2012
Für das Jahr 2012 war ursprünglich ein Defizit in Höhe von 509.000 Euro errechnet worden. Inzwischen zeigten erste Sparmaßnahmen Wirkung. Zudem entschärften in den letzten sechs Wochen mehrere Freistellungen und Laufbahnunterbrechungen den finanziellen Druck, so dass nunmehr das Defizit für das laufende Jahr bei rund 250.000 Euro zuzüglich Kündigungsentschädigungen liegt.
Am 8.5.2012 hatte der Verwaltungsrat bereits auf Vorschlag des Direktionsrats Sparmaßnahmen in Höhe von rund 200.000 Euro verabschiedet. Am 26.6.2012 wurden weitere Einsparungen in erster Lesung des Verwaltungsrates beschlossen. Nach den Verhandlungen im Basiskonzertierungsausschuss hat der Verwaltungsrat nunmehr die erforderlichen Entscheidungen zur Haushaltskonsolidierung getroffen.
Ursache der augenblicklichen Finanzsituation ist ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren, so etwa die strukturelle Kostenentwicklung der Gehälter, gestiegene Honorarkosten, höhere Autorenrechte und eine Verteuerung der Programmreform 2011.
Haushalt 2013 und 2014
Der BRF ist mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert, wie einer gleichbleibenden Dotation 2013 und 2014 sowie einer Verjüngung der Baremen als Umsetzung des Sektorenabkommens 2007-2009.
Die jetzt beschlossenen Stellenstreichungen sind ein wichtiger Teil der Maßnahmen zur Behebung des strukturellen Finanzproblems im Belgischen Rundfunk. Ohne die Stellenkürzungen würde das Defizit im Jahr 2013 rund 600.000 Euro betragen, für 2014 nahezu 750.000 Euro. Die jetzt erfolgten Stellenkürzungen bilden deshalb eine Maßnahme von mehreren, die erforderlich sind, um den Sender langfristig finanziell abzusichern.
Die DG erklärt vor diesem Hintergrund Ihre Bereitschaft zur Verhandlung über die vorgezogene Verrentung von Beamten ab 58 Jahren auf freiwilliger Basis während eines begrenzten Zeitraumes bei gleichzeitigem Ersatz der ausscheidenden Personalmitglieder durch statutäres Personal.
Obwohl damit erstmals in der Geschichte des BRF Stellenkürzungen erfolgen, ist mit den vereinbarten Maßnahmen ein Abbau von weiteren vier Stellen vermieden worden, der erforderlich wäre, um den Haushalt ab 2013 wieder auszugleichen und langfristig zu konsolidieren.
Nach der Konsolidierung des Haushalts wird der BRF seine inhaltliche Zukunftsausrichtung konsequent vorantreiben. Parallel zu einem internen Strategieprozesses wird im kommenden Frühjahr ein Audit mit einer externen Unternehmensberatung durchgeführt werden. Als Ergebnis dieser Anstrengungen wird der BRF voraussichtlich im Sommer 2013 ein langfristiges Entwicklungskonzept vorlegen können.
Eupen, den 22.8.2012
Dirk Vandriessche, Verwaltungsratspräsident
Toni Wimmer, Direktor