Punkt 9 Uhr beginnt der Tag im BRF-Funkhaus für uns Nachwuchsjournalisten. Begrüßt werden wir von Redakteur Dogan Malicki, der uns durch das Gebäude führt. Der geplante Außentermin ist geplatzt – es regnet. Stattdessen dürfen wir die vielfältigen Bereiche des Senders erkunden und die Menschen kennenlernen, die täglich Radio- und Fernsehbeiträge gestalten.
Nach einer kurzen Einführung geht es direkt ins Nachrichtenbüro im ersten Stock. Dort treffen wir auf Judith Peters, eine erfahrene Nachrichtenredakteurin, die seit über 20 Jahren für den BRF tätig ist. Wie schafft man es, täglich mit schlechten Nachrichten umzugehen? "Einige Themen verfolgen mich", erzählt Peters. "Zum Beispiel die Flutkatastrophe in Texas, bei der Kinder ums Leben kamen. Ich habe selbst zwei Kinder – da entstehen schnell sehr konkrete Bilder im Kopf."
Trotz emotionaler Belastung findet sie Wege, damit umzugehen. "Die Welt ist sehr komplex. Eine Medaille hat immer zwei Seiten. Wenn man die gute Seite nicht übersieht, klappt es besser mit der Verarbeitung."
Weiter geht es zu den Kameraleuten – hinter einer abgesperrten Tür wird fleißig gearbeitet. Dort treffen wir auf Frederic Biegmann, der bereits mit 18 Jahren beim BRF angefangen hat. An einen Dreh erinnert er sich besonders gerne: "Wir haben in Äthiopien über Hilfsprojekte von 'Menschen für Menschen' berichtet – gemeinsam mit unserem heutigen Direktor, der damals noch Reporter war."
Übrigens: Kameras sind nicht nur wichtig, sondern auch richtig teuer. Einen genauen Preis will Frederic nicht nennen, verrät aber: "Dafür bekommt man schon einen schicken Mittelklassewagen."
Julia Slot steht sowohl vor als auch hinter der Kamera. Besonders als Moderatorin hat sie einiges erlebt. Zum Beispiel einen unvergesslichen Lachanfall während einer Livesendung. "Im Kollegengespräch mit Alfried Schmitz haben wir uns derart kaputtgelacht, dass wir jahrelang keine Live-Gespräche mehr gemeinsam gemacht haben."
Auch mit BRF-Wetterexperte Karsten Brandt gab es immer wieder humorvolle Momente. Denn beim BRF wird nicht nur ernst gearbeitet – es darf auch gelacht werden.
Ob Nachrichten, Technik oder Moderation – wir haben beim BRF viele neue Eindrücke gesammelt. Und eines steht fest: Die Erfahrungen waren genauso wertvoll wie unterhaltsam.
"Media and Me" ist ein Projekt von Medien-Unternehmen und Institutionen aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft, dem Saarland, Lothringen und Luxemburg. Ziel des Projektes ist es, jungen Erwachsenen der Großregion einen Einblick in verschiedene Medienberufe zu geben, ihnen bei der Berufsorientierung zu helfen und erste praktische Übungen unter professioneller Anleitung zu ermöglichen.
Luzie, Anna und Julian