Eupen - Ostende ist die längste durchgehende Bahnstrecke in Belgien. Ein VRT-Reporterteam ist diese Strecke einen ganzen Monat lang mitgefahren - in der Zeit, als die erste Lockerungsphase der Corona-Maßnahmen in Kraft getreten ist.
Die Reporter wollten sehen, wie das gesellschaftliche Leben in dieser Phase neustarten konnte. Sie waren davon überzeugt, auf der Strecke einen Querschnitt der ganzen Gesellschaft anzutreffen. Unter normalen Umständen wird die Verbindung zu Hauptverkehrszeiten von fast 1000 Personen genutzt. In der Zeit, in der gefilmt worden ist, waren es durchschnittlich rund 30 Menschen im ganzen Zug.
Aber nicht nur die Reisenden, sondern auch die Zugbegleiter und das Sicherheitspersonal kommen zu Wort. Sie sind dazu aufgefordert worden, ihre Geschichten und Erlebnisse aus der Coronazeit zu erzählen. Anscheinend waren die Menschen in dieser kontaktarmen Zeit sehr bereit, mit dem Fernsehteam zu sprechen. Üblicherweise ist man ja eher froh, wenn man in einem vollbesetzten Zug in Ruhe gelassen wird.
Ob auch Ostbelgier zu Wort kommen, dazu gibt es keine Angaben im Sendehinweis der VRT. Wohl aber, dass man schon am ersten Drehtag festgestellt habe, wie die Menschen wieder aufgeblüht sind. Bemerkenswert fand das Reporterteam, dass es zu Beginn der Dreharbeiten überhaupt keine Kinder im Zug gab. Es habe wirklich lange gedauert, bis auch sie wieder den Zug genommen haben.
Das Filmmaterial zeige vor allem, wie widerstandsfähig Menschen sein können, heißt es. Die Reportage mache aber auch deutlich, dass die Mitarbeiter der Bahn mehr Respekt verdienen. Als Reisender vergesse man manchmal fast, dass es auch nur Menschen sind.
"Zwischen Eupen und Ostende" läuft am Dienstag (23. Juni) um 20:45 Uhr auf Eén.
vrt/mz/km