Nic ist 18 Jahre alt, macht zurzeit sein Abitur am Robert-Schuman-Institut und belegt dort die Sprach- und Medienabteilung. In seiner Freizeit spielt er das Videospiel "Minecraft". Das Spiel gefiel ihm so sehr, dass er sich dazu entschlossen hat, seine Spiele aufzunehmen und gleichzeitig zu kommentieren.
2015 stellte er sein erstes Video ins Netz. "Um 5 Uhr bin ich nach Hause gekommen und habe meinen Computer angemacht. Dann habe ich das Video aufgenommen, bearbeitet und in der Nacht zusammengestellt. Am nächsten Morgen habe ich das Video, vor der Schule, hochgeladen", erzählt Nic.
Mittlerweile hat er 451 Videos produziert. Sein YouTuber-Alltag war sehr durchgeplant. Im Moment konzentriert er sich jedoch auf sein Abitur und arbeitet nur gelegentlich an seinen Videos.
Dass seine Videos auch bei den Zuschauern ankommen, wird bei der Zahl seiner Abonnenten deutlich. Über 100.000 Menschen haben seinen Kanal abonniert und verfolgen seine Videos. Das liegt vor allem an seiner einfachen und lustigen Art, wie er uns erzählt. "In meinen Videos bin ich ganz ohne Zwang meistens lustig und klopfe die Sprüche raus, die mir gerade durch den Kopf gehen. Ich glaube, es liegt einfach an meiner Art, dass die Leute mich so feiern."
Seine Persönlichkeit spielt also eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, sich als YouTuber durchzusetzen. Denn jede Minute werden auf YouTube 400 Stunden Video-Material hochgeladen. Eine Fülle, die rund um die Uhr abrufbar bleibt. Aus diesem Grund beherbergt YouTube ein Suchtpotenzial, das durch einen Algorithmus verstärkt wird, wie uns Nic erklärt.
"Wenn ich ein Video geschaut habe, dann werden mir am Ende Videovorschläge angezeigt, die dem vorherigen Video stark ähneln. YouTube merkt sich ebenfalls, was in der Vergangenheit angeschaut wurde, und passt die Videovorschläge dementsprechend an. Der YouTube-Algorithmus provoziert einen, so lange wie möglich auf dieser Plattform zu bleiben, um somit viel Werbung zu schauen, damit YouTube Geld verdient."
Das wichtigste ist für Nic der Spaß-Faktor. Die Unterhaltung seiner Community, die vielen Likes und die positiven Kommentare der Zuschauer motivieren ihn tagtäglich. Aber auch das Geld, das man durch YouTube erhält. Wie viel genau, will er nicht sagen. Ein kleiner Anhaltspunkt: Bei rund einer Millionen Aufrufe pro Monat dürfe man mit 1000 Euro rechen. Die Summe variiert jedoch stark durch die Abonnentenzahl und andere Faktoren.
Ob Nic in Zukunft von YouTube lebt, wird sich zeigen. So viel ist klar: Er möchte sich nicht darauf verlassen, dass er nur mit YouTube sein Geld verdient. "Ich werde mich erstmal auf meinen beruflichen Werdegang fokussieren. Vielleicht gehe ich studieren und habe dann mehr Zeit für YouTube. Es wird jedoch immer nur ein Plan B bleiben."
Dogan Malicki