Seit er selbst zur See gefahren ist, lässt das Meer den Eifeler André Paquet nicht mehr los. Das drückt er in seiner Malerei aus. Von 1966 bis 1978 war er technischer Offizier der belgischen Handelsmarine, aber schon als Kind zogen ihn Schiffe und das Meer in ihren Bann. Ein Schlüsselerlebnis war für den damals Neunjährigen der Besuch der Weltausstellung in Brüssel.
Nach Landschaftsbildern aus seiner Eifeler Heimat sollten dann mehr und mehr maritime Motive seine künstlerische Arbeit beeinflussen. Immer wieder tauchen in seinen Bildern solche Elemente auf, Andeutungen des Schiffsrumpfes, die Takelung … wenn auch mittlerweile in stark abstrahierter Form.
Der Künstler setzt sich dabei auch mit den Schattenseiten auseinander: So reflektiert er schon seit einigen Jahren das Thema der Bootsflüchtlinge. Nach einem Zyklus über die vietnamesischen Bootsflüchtlinge vor einigen Jahren hat er nun einen Teil seiner Arbeit unter das Oberthema Lampedusa gestellt.
Aus der Beschäftigung mit dem Schicksal der Menschen auf völlig überfüllten und kaum seetauglichen Booten hat André Paquet eine Serie erarbeitet. Manchmal halten ihm Betrachter vor, dass sie auf den Bildern gar keine Menschen entdecken können - darauf verzichtet der Künstler aber bewusst.
Noch bis zum Wochenende stellt André Paquet in der Kunstgalerie in Born aus – unter anderem auch eine Reihe von Bildern aus seiner "Lampedusa"-Serie. Gezeigt werden dort ebenfalls Skulpturen des Künstlerehepaares Noëlla Jodogne und Henry Hardy. Geöffnet ist die Ausstellung am Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.
Text und Bilder: Stephan Pesch