Im Eupener Ortsteil Nispert wohnt und arbeitet der Künstler Markus Neumann. Seit einigen Wochen arbeitet er an der Dekoration von Särgen. Das Atelier des 50-Jährigen liegt just neben seinem Wohnraum und so lebt Neumann mit den Särgen unter einem Dach. Eine Vorstellung, die für viele befremdlich sein mag, doch Neumann hat sich längst daran gewöhnt.
Der Künstler hat keine Angst vor Särgen – und auch nicht mehr vor dem Tod. Und diese Angst will Neumann auch seinen Mitmenschen nehmen. Mit seiner Arbeit will er sie für einen anderen Umgang mit dem Tod sensibilisieren. "Was ich vermitteln möchte ist eigentlich eine Entschleunigung und eine persönliche Gestaltung dieses letzten Weges oder dieser letzten Ehrerweisung", erklärt Neumann im BRF-Interview.
Die Idee zu dem Projekt geht auf zwei persönliche Erfahrungen Neumanns zurück: Zum einen der Tod seines Patenonkels und zum anderen eine schwere Operation. Beide Erfahrungen haben Neumann zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Tod und der Vergänglichkeit veranlasst. Im Mai diesen Jahres begann er dann mit der Dekoration von zwei Särgen.
Bisher sind sie noch für niemanden bestimmt. Die beiden Särge sind Ausstellungsstücke, die am 28. und 29. Mai im "Salon Metamorphose" in den Lütticher Messehallen (Halles des Foires) zu sehen sein werden.
Bilder: Melanie Ganser/BRF
Ich bin dankbar für diesen Schritt. Ich habe schon einige Künstler kennen lernen dürfen die Särge gestalten und freue mich besonders das Du, lieber Markus, diesen Schritt gehst. Ich wünsche Dir kostbare Augenblicke.