Nach der Sensation mit einem Rekord-Picasso am Montag geht es bei den Frühjahrsauktionen in New York munter weiter mit Millionenverkäufen. Christie's meldete am Mittwochabend Spitzenerlöse für Robert Rauschenberg, Lucian Freud und Hans Hofmann. Auch für Andy Warhol und Jackson Pollock wurden neue Höchstwerte erzielt, allerdings nur bezogen auf bestimmte Techniken. Insgesamt setzte Christie's in nicht einmal zwei Stunden 658,5 Millionen Dollar (583 Millionen Euro) um.
Teuerstes Werk des Abends war "No 10" von Mark Rothko. Das großformatige Bild, das auf dem ersten Blick nur aus den Farben Orange und Schwarz zu bestehen scheint, wurde für 81,9 Millionen Dollar verkauft. Das ist knapp unter dem Rekord für den 1970 gestorbenen Amerikaner, dessen "Orange, Red, Yellow" vor drei Jahren für genau fünf Millionen Dollar mehr veräußert worden war.
Robert Rauschenbergs "Johanson's Painting" ging für 18,6 Millionen Dollar weg, das war ein neuer Auktionsrekord für den Amerikaner. Der lag bisher bei 14,6 Millionen und war schon sieben Jahre alt - Rauschenberg war zwei Tage zuvor gestorben. Das jetzt versteigerte Bild war auf nicht einmal ein Drittel geschätzt worden.
Bei Giovanni Anselmo wurde sogar das Zehnfache des Erwarteten erzielt, sein "Torsione" ging für gut 6,4 Millionen Dollar weg. Ein Vielfaches davon erzielte Lucian Freuds "Benefits Supervisor Resting": Das Bild wurde für 56,2 Millionen Dollar versteigert - auch für den Verwandten des Psychoanalytikers Sigmund Freud ein Spitzenergebnis.
Freud ist Teil von Höchstwerten in der Auktionsgeschichte. Ein Bild seines Freundes Francis Bacon, "Three Studies of Lucian Freud", war im November 2013 für 142,4 Millionen Dollar verkauft worden - absoluter Rekord für ein jemals versteigertes Kunstwerk. Seit Montag hat wieder Pablo Picasso diesen Titel. Sein "Les femmes d'Alger" wechselte für 179,4 Millionen Dollar den Besitzer.
dpa/rkr/km - Bild: Eduardo Munoz Alvarez/AFP