Der Stadtführer aus Mons, Jean-Pierre Marcellus, ist sich sicher: Der 22-monatige Aufenthalt von Vincent Van Gogh in Mons ist ein entscheidender Wendepunkt im Leben des Malers. In dieser Zeit beschloss er, seine Laufbahn als Laienprediger für die Malerei aufzugeben.
Vincent Van Gogh wohnte zwischen Dezember 1878 und Oktober 1880 im Borinage. "Die ersten Zeichnungen von Van Gogh sind hier in Mons und in der Umgebung entstanden", sagt Yves Vasseur, der Intendant von Mons 2015. Grund genug für die Organisatoren von Mons 2015, dem großen Impressionisten eine Ausstellung zu widmen.
Gezeigt werden 80 Werke des Künstlers, die illustrieren, wie Van Gogh zu dem renommierten Künstler geworden ist, den heute jeder kennt. Die Ausstellung "Van Gogh im Borinage - die Geburt eines Künstlers" wird vom 25. Januar bis zum 17. Mai 2015 zu sehen sein. Neben der Ausstellung wird zudem im Juli 2015 auf der Grand’Place von Mons ein Labyrinth von Sonnenblumen errichtet werden – zu Ehren des Künstlers.
In Cuesmes, einem kleinen Dorf in der Nähe von Mons, steht übrigens auch noch das Haus, das Vincent Van Gogh seinerzeit bewohnt hat. Und das wird auch ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen während des Kulturhauptstadtjahres sein.
Eigentlich sollte Mons 2015 von zwei Highlights geprägt sein, die dem Ereignis internationale Strahlkraft geben sollten. Neben der Van-Gogh-Schau sollte es quasi vor der Tür einen "Blickfang" geben: die 16 Meter hohe Holz-Installation "The Passenger" von dem flämischen Künstler Arne Quinze. "The Passenger" wurde am 6. Dezember 2014 eingeweiht und sollte eigentlich fünf Jahre lang in Mons bleiben.
Allerdings stürzte die Installation an Heiligabend teilweise ein. Zunächst sollte das Werk repariert werden, vor einigen Wochen entschloss man sich aber, wegen Sicherheitsbedenken die Installation vollends abzubauen. Was ein Highlight für Mons 2015 werden sollte, erwies sich also noch vor dem Start des Kulturhauptstadtjahres als ein Fiasko.
Bild: Benoit Doppagne (belga)