Mons 2015 steht unter dem Motto: "Where Technology Meets Culture" (Technologie trifft Kultur). "Heute ist es doch so: die einen interessieren sich für die neuen Technologien, die anderen für Kultur. Und wir möchten sozusagen eine Schnittmenge aus beiden präsentieren", sagt Yohan Vreys vom Organisationsteam.
Die 90.000-Einwohner-Stadt in der Provinz Hennegau hat sozusagen ihr eigenes kleines "Silicon Valley". Tatsächlich betreibt der Internet-Konzern Google seit 2007 ein Datencenter gleich in der Nähe von Mons.
Um Google herum haben sich später weitere Unternehmen angesiedelt. "Mit Blick auf Google hatten wir dann die Idee, unser eigenes Streetview zu entwerfen. Man sieht die Stadt damit plötzlich mit anderen Augen", erzählt Yohan Vreys. Anderes Projekt: Café Europa - eine "philosophisch-technische Bar". Hier kann man sich mit anderen "Café Europas" vernetzen und neue Technologien wie z.B. 3-D-Printing ausprobieren.
"Darüber hinaus werden aber auch gleich fünf neue Museen eröffnet", sagt Yohan Vreys. Eins wird dem Unesco-Kulturerbe gewidmet sein, eins dem berühmten "Doudou" (dem Volksfest im Frühjahr) und eins den beiden Weltkriegen, weil Mons zwei Mal stark unter den Kampfhandlungen gelitten hat.
Gelitten hat die Region aber auch unter dem, was man "Strukturwandel" nennt. Die Zechen und Stahlwerke waren irgendwann zu, die Region stürzte ins Bodenlose, noch das späte 20. Jahrhundert war oft geprägt von Arbeitslosigkeit und Elend. "Seit einiger Zeit wollen die politisch Verantwortlichen aber die Schubumkehr forcieren", sagt Intendant Yves Vasseur. Man setzt auf Kultur, auf Tourismus, auf neue Technologien. "Wir hoffen also, dass dieses Jahr neue Ära einläutet."
Bild: Siska Gremmelprez/BELGA