Im Kulturcafé "Burgterassen" in Bütgenbach-Berg stellt der 54-jährige Johannes Weber noch bis zum 16. November aus. "Rückblende", so der Titel der Schau an einem besonders reizvollen Ausstellungsort. "Wer sehen kann, der betrachte", zitiert der an Literatur und Kunst interessierte Fotograf aus Eupen Nobelpreisträger José Saramago.
An die vierzig Bilder sind es, die Weber quasi als Reise angeordnet auf den diversen Ebenen des verwinkelten Kulturcafés dem Besucher zur Anschauung anbietet. Die Architektur des Ausstellungsraumes ermöglicht ständig wechselnde Perspektiven. Vom reizvollen Ambiente her betrachtet ist eine stets neue Sicht auf die Fotos möglich. Der in der Eifel aufgewachsene Fotograf erlernte sein Handwerk an der FH Dortmund und fand in Hermann Weisweiler schon früh einen Lehrmeister.
Menschen sucht man in Webers Bildern vergeblich. Sein Interesse konzentriert sich oft auf Ausschnitte, abstrakt erscheinende Details, die aber immer auf Spuren menschlicher Gestaltungskraft, einer Umformung oder Hinterlassenschaft hinweisen. Im klaren Blick des Fotografen offenbaren sich auch Spuren der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft. Auf die Menge kommt es Weber nicht an. Das, was seine Signatur trägt, ist stets eine Auswahl. Sind doch seine Fotos das Resultat einer intensiven Recherche.
Webers "Rückblende" kann als eine kluge Aufforderung verstanden werden, sich auch die Dinge des Alltags genauer anzuschauen. Das wird dem Betrachter leicht gemacht. Wobei der wärmende Ofen im Eingang einerseits die Grenze zwischen den verschiedenen Ebenen der Ausstellung markiert und andererseits zum längeren Verweilen auffordert.
Bild: BRF Fernsehen