Die Aachener Museumsdirektorin Brigitte Franzen sieht die Stadt als eine Art Transmissionsriemen. Die neue Galerie Ludwig unter Wolfgang Becker muss man nicht eigens hervorheben, um die Bedeutung des Standortes für die Verbreitung, Interpretation und Rezeption aktueller Tendenzen der Kunst zu unterstreichen. Auch das Eupener IKOB wäre ohne die Nähe zu Aachen und der daraus resultierenden Netzwerke wohl so nicht entstanden.
Dass Aachen eine bemerkenswerte Qualität künstlerischer Aktivitäten im Bereich der Gegenwartskunst und der Architektur vorzuweisen hat, ist bekannt. Kostproben gefällig: Man denke nur an die Architekten wie Rudolf Schwarz, Mies van der Rohe oder Gottfried Böhm, die Künstler Karl-Otto Götz, Karl Fred Dahmen, Peter Lacroix und Joachim Bandau, die Sammler Peter und Irene Ludwig, prominente Kunstkritiker oder das Fotografenduo Barbara und Michael Leisgen.
Das Archiv mit dem Namen "Plattform Aachen" soll den Zeitraum von 1960 bis heute umfassen. In dem Archiv soll Material wie Kataloge, Bücher, Drucksachen zu Ausstellungen gesichert, aber auch mit Akteuren vor allem der 60er Jahre gesprochen werden. Die einzigartige Kunstdichte in dieser Zeit in Aachen habe den Impuls für das Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig zum Sammeln zeitgenössischer Kunst gegeben.
dpa/rkr - Archivbild: Ludwig Forum, Aachen