Der spektakuläre Raub aus der Rotterdamer Kunsthalle steht vor der Aufklärung: Drei Monate nach der Tat sind in Rumänien drei Verdächtige verhaftet worden. Allerdings wurden die sieben gestohlenen Gemälde noch nicht gefunden.
Die Meisterwerke im Wert von 50 bis 100 Millionen Euro - darunter Bilder von Pablo Picasso, Henri Matisse, Paul Gauguin und Claude Monet - waren in der Nacht vom 15. zum 16. Oktober 2012 aus dem Rotterdamer Museum gestohlen worden.
Rumäniens Polizei kannte die mutmaßlichen Kunsträuber seit langem als gewalttätige Unterwelt-Bande, wie rumänische Medien berichteten. Die Haftbefehle für das Trio wurden für 29 Tage ausgestellt, erklärte das zuständige Gericht im 5. Bukarester Stadtbezirk.
Eine Sondereinheit der rumänischen Staatsanwaltschaft (DIICOT), die gegen organisierte Verbrecher und Terroristen ermittelt, fasste die mutmaßlichen Räuber mit Hilfe von Bildern der Überwachungskameras im Museum, berichteten Rumäniens Medien. Für den Einbruch hätten die Täter im Museum nur ein mechanisches Türschloss aufbrechen müssen, sagte die Polizei in Rotterdam. Der elektronische Schließmechanismus sei wegen feuerpolizeilicher Auflagen nicht in Betrieb gewesen.
Die Tatverdächtigen seien "kleine Langfinger", die als Bande seit Jahren den Raum der Donaudelta-Stadt Tulcea unsicher machten, berichtete die rumänische Tageszeitung "Evenimentul Zilei". Unter anderem seien sie dort der Polizei durch gewaltsame Konflikte mit rivalisierenden Banden aufgefallen.
Bei den gestohlenen Werken handelt es sich um "Tête d'Arlequin" (1971) von Pablo Picasso, "La Liseuse en Blanc et Jaune" (1919) von Henri Matisse, "Waterloo Bridge, London" (1901) und "Charing Cross Bridge, London" (1901) von Claude Monet, "Femme devant une fenêtre ouverte, dite la Fiancée" (1888) von Paul Gauguin, "Autoportrait" (zirka 1889-1891) von Meyer de Haan sowie "Woman with Eyes Closed" (2002) von Lucian Freud.
dpa - Bild: Niederländische Polizei/AFP