Nur einen Tag nach Sotheby's hat auch der Rivale Christie's eine Rekordauktion gemeldet. Am Mittwochabend verzeichnete das 1766 gegründete Auktionshaus die erfolgreichste Auktion moderner Kunst seiner Geschichte. Innerhalb von nicht einmal zwei Stunden wurden 412 Millionen Dollar (321 Millionen Euro) umgesetzt.
Teuerstes Werk der Auktion war das 1962 entstandene Bild "Statue of Liberty" von Andy Warhol, das für rund 43,7 Millionen Dollar (etwa 34,4 Millionen Euro) an einen anonymen Bieter ging.
Warhols Bild war auf etwa 35 Millionen Dollar geschätzt worden. Es ist ein dreidimensionales Experiment mit der Freiheitsstatue, die der Pop-Art-Künstler 1962 im Doppelbild malte: Mit der passenden Brille sollen die gleich 24 Freiheitsstatuen in dem etwa zwei Meter hohen, fast quadratischen Bild dreidimensional erscheinen.
"Statue of Liberty" ist laut Auktionshaus Christie's das erste von drei Bildern, die Warhol als dreidimensionale Sinnestäuschung malte und das einzige, das noch in Privathand ist. Die beiden anderen hängen in Museen: "Optical Car Crash" im Kunstmuseum in Basel und eine kleinere Version der Freiheitsstatue im Warhol-Museum in Pittsburgh. "Es ist eines der bedeutendsten Bilder des Künstlers, das jemals zur Versteigerung kam", hieß es von Christie's. Es sei zugleich der Liebesbrief eines berühmten Mannes, der das Kind mittelloser Einwanderer war, an seine Stadt.
Für 40,4 Millionen Dollar wurde das Bild "Untitled" von Franz Kline verkauft. Das Werk von 1957 war nur auf etwas mehr als die Hälfte geschätzt worden. Es ist zugleich das teuerste Werk, das von dem 1962 gestorbenen Amerikaner je versteigert wurde. "Nude with Red Shirt" war zwar weit vom Rekord eines Roy Lichtenstein entfernt. Das im typischen Comicstil gehaltene Bild brachte mit 28,1 Millionen aber auch etwa doppelt so viel wie erwartet. Insgesamt hat Christie's 92 Prozent seiner angebotenen Stücke verkauft. Das ist ein außergewöhnlich guter Wert.
dpa - Bild: Bertrand Guay (afp)