Pablo Picassos Stillleben «Nature morte aux tulipes» ist in New York für 41,5 Millionen Dollar (32,5 Millionen Euro) versteigert worden. Damit lag das im März 1932 entstandene Bild am Donnerstagabend (Ortszeit) bei Sotheby's genau in der Mitte des erwarteten Preisrahmens. Das galt auch für ein zweites Bild des Spaniers. «Femme à la fenêtre (Marie-Thérèse)» war mit gut 17,2 Millionen Dollar das zweitteuerste Bild des Abends. Insgesamt wurden auf der Herbstauktion von Sotheby's in der expressionistischen und modernen Kunst 163 Millionen Dollar umgesetzt.
Das «Stillleben mit Tulpen» zeigt eine Frauenbüste neben einer Blumenschale mit Tulpen. Obwohl das Porträt wie bei Picasso üblich stark verfremdet ist, ist seine damalige Muse Marie-Thérèse Walter zu erkennen, vor allem an ihrer langen Nase. Picasso hatte trotz seiner Ehe mit Olga Chochlowa offen mit der 28 Jahre jüngeren Walter zusammengelebt, die auch ein Kind von ihm bekam. Als er mit seiner nächsten Muse Dora Maar eine Beziehung anfing, beendete er die mit Walter nicht. Er betrachtete die Rivalität der beiden Frauen sogar als höchst inspirierend.
Immerhin ging Marie-Thérèse Walter, die sich 1977 in Frankreich erhängte, in die Kunstgeschichte ein. Das Bild «Akt mit grünen Blättern und Büste», das sie nackt liegend zeigt, wurde vor zweieinhalb Jahren als bis dahin teuerstes Gemälde einer Auktion versteigert. Die 108 Millionen Dollar wurden im Mai durch Edvard Munchs «Der Schrei» für knapp 120 Millionen übertroffen.
Unter den zehn teuersten Bildern des Abends waren allein sechs von Picasso, darunter die ersten drei. Sein «Le Viol» brachte 13,5 Millionen - weit mehr als das Doppelte des Schätzpreises. Auch ein Monet, das Landschaftsgemälde «Champ de Blé», war mit 12,1 Millionen Dollar fast doppelt so teuer wie erwartet. Viele Bilder wurden jedoch nicht verkauft, selbst von Picasso. Das ist bei den großen Auktionen allerdings nichts ungewöhnliches.
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