Dabei ging es unter anderem um Fragen wie: Welchen Platz hat die Kunst im öffentlichen Raum? Welche Ziele verfolgt sie? Und wie beeinflusst sie die Gemeinschaft um sie herum?
Die Kunst im öffentlichen Raum ist meistens für jedermann und kostenlos zugänglich, das heißt, sie wird von viel mehr Menschen gesehen. Das heißt allerdings nicht, dass sie zwangsläufig auch besser wahrgenommen wird.
Irene Kalbusch, Organisatorin der "Tanzenden Stadt", meinte, der erste Unterschied zwischen Kunst im öffentlichen Raum und Kunst im geschlossenen Raum sei der, dass der Zuschauer ohne Skrupel weitergehen könne und nicht - wie zum Beispiel im Theater - aus Höflichkeit sitzen bleibe. Daraus ergebe sich für die Kunst im öffentlichen Raum ein ganz anderer Anspruch und auch ein ehrlicheres Verhältnis des Zuschauers zur Kunst.
Die meisten Künstler, die in der Öffentlichkeit ausstellen, tun dies, weil sie genau diese Ehrlichkeit suchen. Sie wollen die Menschen dazu bringen zu reagieren, das kann genau so gut ein Lächeln sein wie ein spontanes Weggehen oder ein Kopfschütteln. Indem der Zuschauer reagiert, nimmt er das Kunstwerk wahr, und dann hat der Künstler sein Ziel erreicht, denn mit seiner Kunst will er ja die Menschen zum Denken anregen. Kunst im öffentlichen Raum will Menschen dazu bringen, sich über den Raum, den sie täglich benutzen, Gedanken zu machen, und sie dazu bringen, ihre alltägliche Umgebung mal aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Ein Beispiel: eine Skulptur, die auf einem öffentlichen Platz steht. Für die einen ist die Skulptur vielleicht nichtssagend oder hässlich, für die anderen ist sie wiederum schön, und sie freuen sich, dass die Skulptur auf dem Platz steht. Egal wie, bei so gut wie jedem wird das Kunstwerk eine Reaktion hervorrufen und somit das Gefühl, das derjenige von dem Platz hat, verändern. Das sagte auch die Soziologin Rita Darboven bei ihrem Vortrag. Sie geht davon aus, dass die Kunst Menschlichkeit und Lebensqualität in die Stadt bringt. Die Kunst prägt sozusagen die Identität der Stadt, denn oft ist die Stadt für IHRE Kunst- und Bauwerke bekannt. Genau deshalb war es für die Redner auch so wichtig zu betonen, dass Kunst im öffentlichen Raum stattfinden MUSS und dann natürlich auch dementsprechend gefördert werden soll.
Bild: Monika Nordhausen