Neben baulichen Denkmälern wie der Alten Abtei zeigt die Stadt nämlich gerne auch ihr literarisches Erbe vor, angefangen bei ihrem kurzzeitigen Gast Guillaume Apollinaire.
Im Jahr 1899 waren Wilhelm Kostrowitzky, so hieß der Schriftsteller mit bürgerlichem Namen, und sein Bruder hier einen Sommer lang in einer Pension untergebracht - da, wo heute das Restaurant "Ô mal aimé" an seinen Aufenthalt erinnert.
Mangels finanzieller Unterstützung machten sie sich dann bei Nacht und Nebel auf und davon. Geblieben sind die naturverbundenen Schilderungen des Autors über Stavelot und die Umgebung - und ein ihm gewidmetes und frisch renoviertes "Apollinaire-Museum".
Das Rahmenprogramm der "Tagen des Offenen Denkmals" startet schon in dieser Woche. Wie alle zwei Jahre setzt sich ein internationales Kolloquium mit dem ausgesprochen populären Werk des Schriftstellers auseinander. Auch für das eigentliche Wochenende des Offenen Denkmals haben sich die Veranstalter etwas besonderes einfallen lassen - ganz im Sinne des Jahresmottos: Am Sonntag (11. September) ist in der Sebastianus-Kirche ein musikalisches Märchen zu hören, begleitet von Ghislain Zeevaert an der berühmten Korfmacher-Orgel.
Eine weniger bezaubernde Geschichte erzählt die Theater-"Compagnie en Marge" in der Abtei von Stavelot: In dem Zweipersonenstück "Geli" zeichnet der gelernte Historiker Jean-Jacques Messiaen die vieldeutige Beziehung zwischen Adolf Hitler und seiner jungen Nichte nach (8. und 10. September).
Stephan Pesch - Bild: Abbaye de Stavelot