Morgens bei Didier Scheuren im ehemaligen Café "Kuckuck". Der Tag startet mit Tee und Zeichnen. "Was ich da male, weiß ich in dem Moment des Zeichnens überhaupt nicht. Ich tauche da total ein, lasse mich führen. Die Bilder verändern die Bedeutung. In Clervaux habe ich jetzt eine Ausstellung, die heißt 'Opacity'. Das bedeutet Durchlässigkeit. Klingt ein bisschen so wie ein Parfüm: 'Opacity by Didier Scheuren'."
Didier Scheuren ist ein Künstler voller Ideen. Er braucht den Output. Ausstellungen macht Didier Scheuren an anderen Orten. Aber im hinteren Bereich des Kuckucks findet man seine Zeichnungen, seine Installationen und Gedichte, aber vor allem den Austausch mit Didier selbst.
Der Kuckuck ist sein Atelier und Wohnort, aber auch der Ausstellungsraum, in den er immer wieder andere Künstler einlädt. "Vorne den Raum hier stelle ich zur Verfügung für andere Künstler." Sowohl regional als auch international ist Didier Scheuren gut verknüpft. Aktuell zeigt Magdalena Wiegner aus Berlin ihre Werke. Nicht nur ausstellen dürfen die Künstler, sondern auch arbeiten. Magdalena Wiegner zum Beispiel hat hier eine Skulptur gemacht aus Granitstein, den sie in St. Vith gefunden hatte.
Im Alltäglichen Inspiration finden - das kann Didier Scheuren auch. "Beppo, was machst du?", fragt er seinen Hund während der Dreharbeiten. "Das ist Holz für Feuer! Oder machen wir 'ne Skulptur draus? Ja vielleicht."
In Stein gemeißelt ist bei Didier Scheuren nichts. Alles kann, nichts muss. Der Künstler Ostbelgiens bleibt spontan und kreativ. Und wir sind gespannt, was bei ihm als nächstes kommt. Also einfach reinschauen bei ihm im Kuckuck. Geöffnet ist dann, wenn das Licht an ist. Didier Scheuren freut sich über jeden Austausch: im Kuckuck in St. Vith, in Ostbelgien und darüber hinaus.
Didier Scheuren aus St. Vith ist "Künstler Ostbelgiens 2023"
Raffaela Schaus