Rheinisches und vor allem Raerener Steinzeug in ihrer damaligen Benutzung - das zeigen viele Werke von Künstlern zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Steinzeug, wie es im Raerener Töpfereimuseum präsentiert wird.
Der Clou bei der aktuellen Ausstellung: Die Werke der Künstler und die Krüge, die darauf zu sehen sind, werden zusammengebracht. Und es zeigt sich, dass das Raerener Steinzeug sehr weit verbreitet war.
"Es war in jedem Haushalt zu finden. So wie bei uns heutzutage Tupperware. Schüssel, Kannen, Becher, ... Heute sagt man 'Hol mal eine Dose'. Damals sagte man 'Hol mal einen Külse Pott'", so Museumsleiter Ralph Mennicken.
Külse, nach dem Hauptumschlagsplatz Köln benannt, häufig hergestellt in Raeren. Einige dieser "Pötte" gibt es in Raeren zu sehen. "Wir haben unsere Sammlung, die aus archäologischen Grabungen resultiert. Was neu ist, sind all die Reproduktionen von Gemälden. Das sind um die 80 Gemälde in Originalgröße."
Die Originalgemälde gibt es in den größten Museen der Welt zu bestaunen. Das Metropolitan Museum of Arts, der Louvre oder das Museo del Prado. Die Reproduktionen wurden genehmigt, angefertigt und dann den Stücken aus der Sammlung zugeordnet.
"Es ging einmal darum, den Besuchern zu zeigen: Zu diesen Zwecken haben die Raerener Töppe gedient", so Mennicken. "Es ging aber auch darum, mit dieser Ausstellung die Raerener Pötte, die von vielen belächelt werden, aus ihrer Ecke herauszuholen. Es war eine weltweit verbreitete tägliche Gebrauchsware."
Und die Krüge wurden nicht etwa weggeschmissen, sondern geflickt und dann bis zu 100 Jahre genutzt. Alleine das zeigt den Wert. Die Krüge auf den Gemälden und die dazugehörigen Originalgefäße werden in den großen Museen nicht immer ausgestellt. Anders als in Raeren, wo sie das ganze Jahr lang zu sehen sind.
Der dazugehörige Katalog wird in die ganze Welt verkauft und ist noch einmal umfassender.
Christoph Heeren