Für sein neuestes Kunstwerk hat sich Matthias Schoenaerts mit dem französischen Künstler JR zusammengetan. Ihr neuestes Werk ist auf einer Hauswand in Paris zu bewundern. Darauf zu sehen sind die Augen von George Floyd und von Adama Traoré. Beide starben nach Polizeigewalt: Floyd ja erst kürzlich in Minneapolis und Traoré 2016 in einem Pariser Außenbezirk.
Das Graffiti an dem Gebäude am Place Jan Karski in der Nähe des Pariser Gare de l'Est ist enorm. Es erstreckt sich über zwei Hausseiten und eine angrenzende Mauer. Mitten durch das Werk verläuft ein Riss - kein Zufall. Er soll nämlich den Riss darstellen, den die Fahrbahndecke hatte, auf die George Floyd so stark gedrückt wurde, dass er später im Krankenhaus verstorben ist. Das Kunstwerk soll den Betrachtern die Augen für Polizeigewalt öffnen und für das Thema sensibilisieren.
Die Aktion von Matthias Schoenaerts ist nicht die erste dieser Art. Ende April etwa hat er auch an einem Streetart-Werk in Antwerpen mitgewirkt, zusammen mit dem Graffiti-Künstler Steve Locatelli. Anlass für das Werk war die Corona-Krise. Es sollte eine Hommage an die Pflegekräfte sein.
Als Schauspieler hat Matthias Schoenaerts zurzeit nicht viel zu tun. Alle Filmprojekte waren erstmal bis auf weiteres unterbrochen worden. Deshalb ist er derzeit in der Heimat und darüber ist er auch ziemlich froh, da hier das politische Klima und auch die soziale Sicherheit viel vorteilhafter seien als in Amerika, sagte er einem VRT-Interview. Und so vertreibt er sich eben vorerst die Zeit mit Kunstwerken an Hauswänden.
vrt/lo