Neben dem Waffen- und Drogenhandel ist der Kunsthandel wohl einer der bedeutendsten. Oft geht es in der Branche um saftige Milliardenbeträge. In diesen Tagen schaut die Kunstwelt nach Maastricht, auf die größte internationale Kunst und Antiquitätenmesse, die TEFAF. In diesem Jahr setzt man dort vor allem auf Transparenz, ein Begriff der den ein oder anderen Händler irritiert. So auch Bernard de Grunne: "Ich finde das ärgerlich. Alle Objekte, die sie hier auf der TEFAF sehen, sind Objekte, die schon vor langer Zeit aus Afrika gekommen sind. Niemand geht heute noch nach Afrika, um nach solchen Objekten zu suchen, diese Zeiten sind vorbei. Deshalb finde ich diesen Begriff Transparenz eher irritierend."
Er nimmt seit 19 Jahren an der TEFAF teil. Sein Kollege Axel Vervoordt ist sogar schon seit Beginn dabei, seit 31 Jahren: "Von Anfang an habe ich die zeitgenössische und die antike Kunst miteinander vereint. Wir leben genauso, wir können nicht ohne das eine oder das andere. Die zeitgenössische Kunst vervollständigt die alte Kunst – und diesen Dialog finde ich sehr wichtig."
Hinter jedem Kunstwerk stecken Geschichten und Schicksale. Wie zum Beispiel hinter dem von Philippe Wolfers entworfenen Collier. 1901 wurde es angefertigt. Mit Opalen und Rubinen versetzt, ist es ein sehr wertvolles Schmuckstück. Es wurde an Wolfers Frau Sophie Wildstätter verkauft. Nach einer langen Zeit im Familienbesitz einer Brüsseler Mode-Familie ist das Collier jetzt wieder auf dem Markt.
Anderes Kunstwerk, andere Geschichte - Ausgestellt wird auf der TEFAF ein Gemälde von Filippino Lippi, einem italienischen Renaissance-Maler. Es ist eine von vier Tafeln, die für den unteren Teil eines Altars gedacht sind. Das Hauptbild ist das Gemälde "Anbetung der Könige". 1496 hat Lippi es gemalt. Es war der Auftrag eines Mönchordens. Zuvor hatte man Leonardo Da Vinci den Auftrag erteilt, er stellte das Gemälde jedoch nie fertig. Beide Gemälde befindet sich jetzt in Florenz. Die anderen Tafeln des Altars wurden 1529 getrennt und auf der ganzen Welt verteilt. Eines wird jetzt in Maastricht zum Kauf angeboten.
Jedes Jahr sind es rund 30.000 Werke, die einen neuen Besitzer suchen. Die Auswahl ist riesig. Das einzige Limit, ist das des Bankkontos. Ein Blumenbild von Vincent Van Gogh ist beispielsweise für rund 9,5 Millionen Euro verkauft worden.
Lena Orban
Guter Titel, Kunstliebhaber unter sich, schade das es keinen Familientag mit Familienpreisen gibt. Wir lieben Kunst aber bei diesen Eintrittspreisen ist es einfach nicht möglich.
Kunst muss für jeden und jedem zugänglich sein!
Werter Herr Despineux,
Hierbei handelt es sich um eine Verkaufsveranstaltung. Darum auch die relativ hohen Eintrittspreise. Meiner Ansicht nach wollen die Veranstalter sicher gehen, dass nur interessiertes und vor allem gut betuchtes Publikum kommt. Ein gewisser Personenkreis will eben unter sich bleiben.
Es gibt keinen Markt, der mehr mehr manipuliert ist, als der Kunstmarkt. Mit den richtigen Kontakten kann alles zur Kunst erhoben werden und dabei hohe Preise erzielen. Ist ungefähr wie Gelddrucken. Aus dem Nichts werden Werte erschaffen. Anders als zum Beispiel bei einer Aktie hinter der ein Unternehmenswert steht. Bei Kunst zählt alleine der persönlichen Geschmack. Hier macht Gefallen schön.
Für Otto-Normalverbraucher gibt es Museen und die Eintrittspreise kann sich jeder leisten.