James Bond ist für seinen Darsteller Daniel Craig (47) ein Typ mit rauer Schale, aber weichem Kern. "Er ist nicht nur ein Macho", sagte Craig am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur vor der Deutschlandpremiere des Kinofilms "Spectre" in Berlin. "Ich hoffe, ich konnte diesen Eindruck etwas zerstreuen", meinte der Brite. "Wenn die Zeit für Action ist, dann ist er bereit - das macht ihn zu James Bond", so Craig. "Aber er hat auch softere Seiten."
Seit Craig mit "Casino Royale" in die Bond-Serie eingestiegen ist, darf Agent 007 ab und zu auch mal Gefühle zeigen. Und in "Spectre" erfahren die Zuschauer erneut etwas über seine tragische Vergangenheit. "Ich habe einfach versucht, die Filme so eng wie möglich an die Bond-Tradition anzulehnen, aber auch meine eigene Sicht einzubringen", sagte Craig.
Ob er für einen weiteren Bond-Film vor der Kamera stehen wird, lässt der Schauspieler weiter offen. "Man hat mir diese Frage zwei Tage nach den achtmonatigen Dreharbeiten gestellt. Da habe ich gesagt: Jetzt? Puhh! Ich weiß es nicht. Ich will eine Weile nicht darüber nachdenken", meinte Craig. Und wie kommt Craig bei all dem Trubel wieder runter, wie erholt er sich? "Ich gehe einfach nach Hause und bin mit meiner Familie zusammen."
Craig war zusammen mit dem zweifachen Oscar-Preisträger Christoph Waltz (59) nach Berlin gekommen. Waltz brillierte bereits in zahlreichen Kinoerfolgen als Film-Fiesling. In "Spectre" spielt er den gefährlichen Bond-Widersacher Franz Oberhauser. Auch Naomie Harris alias Miss Moneypenny sowie Bond-Produzentin Barbara Broccoli wurden auf dem roten Teppich erwartet.
Der 24. Film der offiziellen Bond-Reihe kommt am 5. November in die Kinos. Geheimagent Bond unterwandert in dem Action-Thriller das Netzwerk der zwielichtigen, totalitären Organisation Spectre (auf Deutsch: Gespenst), die die Weltherrschaft an sich reißen will.
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