Einnahmerekord in Kinogeschichte: Der vierte Film der "Jurassic Park"-Reihe hat am Startwochenende weltweit geschätzte 512 Millionen US-Dollar eingespielt. Das hat die amerikanische Marktforschungsfirma Rentrak errechnet. Der Film hätte demnach den bisherigen Rekordhalter "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" von 2011 überholt, der 483 Millionen Dollar in seinen ersten Tagen im Kino umsetzte. Allein in den USA und Kanada knackte der Dino-Actionfilm mit Chris Pratt die 200 Millionen-Dollar-Marke.
Laut Branchendienst "Boxoffice Mojo" spielte der Film dort 204,6 Millionen Dollar (etwa 180 Millionen Euro) ein. Für die USA und Kanada ist dies der zweitbeste Kinostart der Filmgeschichte: "Jurassic World" liegt damit nur hauchdünn hinter "Marvel's The Avengers" von 2012. Der Superheldenfilm spielte am ersten Wochenende 207,4 Millionen Dollar ein - keine drei Millionen Dollar mehr.
Der vierte Film mit wiedererweckten Dinosauriern hatte in den USA und Kanada einen weit besseren Kinostart als seine drei Vorgänger: Der erste Film unter der Regie von Steven Spielberg hatte 1993 knapp 47 Millionen Dollar eingespielt, der zweite vier Jahre später ("Vergessene Welt: Jurassic Park", ebenfalls Steven Spielberg als Regisseur) 73 Millionen Dollar. Der dritte Dino-Film im Jahr 2001 ("Jurassic Park III" unter der Regie von Joe Johnston) holte fast 51 Millionen Dollar in den ersten Tagen.
Das Gesamtergebnis sank dagegen stetig von 1,03 Milliarden Dollar über 619 Millionen auf 369 Millionen. Der vierte Film der Reihe ist auch der teuerste: Mit angeblich 150 Millionen Dollar soll "Jurassic World" (Regie führte Colin Trevorrow, ausführender Produzent war wieder Steven Spielberg) mehr gekostet haben als die ersten beiden Filme der Reihe zusammen.
Der Vorsprung von "Jurassic World" ist so groß, dass alle anderen neun Filme in den Top Ten der Vereinigten Staaten und Kanadas am Wochenende zusammen nur etwa ein Viertel des Primus einspielten. Die Komödie "Spy - Susan Cooper Undercover" mit Melissa McCarthy war noch einmal für 16 Millionen Dollar gut, es folgt das Erdbebendrama "San Andreas" mit 11 Millionen. Wissenschaftler finden den Film nicht ganz logisch, die Kinogänger scheint es nicht zu stören.
Der gruselige "Insidious: Chapter 3 - Jede Geschichte hat einen Anfang" rutscht von Platz drei auf vier: 7,3 Millionen Dollar in der zweiten Woche - nicht schlecht für einen Film, der nur zehn Millionen gekostet haben soll. "Pitch Perfect 2", jetzt mit sechs Millionen Platz fünf, ist ein noch besseres Geschäft: Der Film soll 29 Millionen Dollar gekostet haben, eingespielt hat er allein in den USA und Kanada in fünf Wochen aber schon 170 Millionen.
Von Gregor Tholl und Chris Melzer, dpa - Archivbild: Belga