Regisseur Sam Mendes hat sich bereits in seinem preisgekrönten Film "American Beauty" mit dem ganz normalen Wahnsinn in der Vorstadt auseinandergesetzt. Doch diesmal kommt er
ohne satirischen Unterton aus und präsentiert uns ein ergreifendes Ehedrama pur.
April und Frank Wheeler haben zwei Kinder, ihr Auskommen und ein geregeltes 50er-Jahre-Leben: er arbeitet in einem Bürohaus und verdient das Geld, sie kümmert sich um den Haushalt und die Kinder. Doch beide haben noch Träume und den Wunsch, herauszufinden, was eigentlich in ihnen steckt. Aber der Weg zur Selbstverwirklichung ist voller Hindernisse ...
Viel ist schon über Kate Winslet geschrieben worden, die zur Zeit auch für ihre Rolle in "Der Vorleser" viel Lob erntet. Weniger Aufhebens macht man von Leonardo di Caprio. Dabei ist seine Leistung in diesem Film genau so gut wie die seiner Partnerin, und es macht Freude, zu sehen, welche Palette an darstellerischen Möglichkeiten er hat, wenn er denn etwas zu spielen hat (was nicht immer der Fall ist, siehe z.B. Body of Lies).
Nun waren Leo und Kate bereits vor der "Titanic" vielversprechende und auf Qualität bedachte Schauspieler, und es ist schön, zu sehen, dass beide es geschafft haben, den Riesenwirbel von 1998 nicht nur zu überleben, sondern auch wieder dahin zurückzufinden, wo die Drehbücher gut sind, wo die Filme ein bisschen Anspruch haben und nicht nur nach kommerziellem Erfolg schielen.
"Revolutionary Road" ist ein unter die Haut gehender Film, dessen zentrales Thema, nämlich die Suche nach dem Platz, den die Träume in einem Leben haben können, auch heute noch viele Menschen ansprechen dürfte.