Eine Überraschung ist es, weil Harrison Ford eigentlich nie bei sozialpolitischen Filmen mitmacht. In seiner Filmographie gibt es neben den Serienknüllern "Star Wars" und "Indiana Jones" Krimis ("Witness", "Frantic"), Melodramen ("Regarding Henry", "Random Hearts"), Komödien ("Working Girl", "Sabrina") und jede Menge Action-Filme, aber keine gesellschaftskritischen Dramen.
Er hätte ruhig früher drauf kommen können, denn seine Verkörperung eines Polizisten, dessen Job es ist, Illegale in Los Angeles zu verhaften, und der sich ein gewisses Mitgefühl für seine "Klienten" bewahrt hat, ist durchaus sehenswert.
Der Film besteht aus verschiedenen Handlungssträngen, die, wie es heute Mode ist, irgendwann zueinander finden. Wir lernen einen Musiker und eine Schauspielerin ohne Green Card kennen, die verzweifelt versuchen, nicht ausgewiesen zu werden, und einen Beamten, der das schamlos ausnutzt. Dann geht es um koreanische und iranische Familien, die kurz vor der Einbürgerung stehen, um eine Schülerin, die im Verdacht steht, terroristisch aktiv werden zu können, um eine Mexikanerin, die immer wieder die Grenze zu überwinden sucht.
Der Film ist nicht besonders originell, aber er setzt sich ehrlich mit den verschiedenen Situationen auseinander und beschreibt, wie schwer es ist, in das "Gelobte Land" zu kommen und dort bleiben zu dürfen.
Präsident Obama hat ja angekündigt, in Sachen Einwanderung einen etwas anderen Kurs als sein Vorgänger steuern zu wollen. Wie das dann in der Alltags-Realität aussehen soll, müssen wir noch abwarten ...