Als der britische Fernsehmoderator David Frost nach der Abdankung Richard Nixons versucht, einen Interviewtermin bei dem ehemaligen Präsidenten zu bekommen, tut er das, um seiner Karriere neuen Auftrieb zu geben. Er ahnt nicht, was er sich da aufgehalst hat, denn sein Sparring-Partner entpuppt sich als harter Brocken, der überhaupt nicht daran interessiert ist, etwaige Fehler im Umgang mit Watergate zu gestehen. Vielmehr erhofft er sich von der Sendung ein politisches Comeback. David Frost muss sich warm anziehen, will er nicht als Talk-Trottel in die Geschichte eingehen.
Der Film "Frost/Nixon" von Ron Howard ("A Beautiful Mind") erzählt auf höchst amüsante Weise von den Vorbereitungen zu dem Duell, vom Gerangel in den Kulissen und vom knallharten Showdown. Er ähnelt ein bisschen dem hervorragenden Film "The Queen" und das nicht nur, weil Michael Sheen (genau wie als Tony Blair in dem Film von Stephen Frears) wieder in die Rolle des smart-staunenden Sunnyboys geschlüpft ist, der es mit einem erfahrenen (die Queen möge mir den Ausdruck verzeihen) "Showmonster" zu tun hat. Auch diesmal überzeugt Sheen und es ist eine Schande, dass von den beiden Hauptdarstellern immer nur Frank Langella als Nixon für Filmpreisnominierungen in Frage kommt.
Die Nebendarsteller treffen auch alle den richtigen Ton in dieser Polit- und Pressekomödie und so kommt es, dass man sich keine Sekunde langweilt, obwohl der Ausgang des Ringkampfs geschichtlich interessierten Menschen bekannt sein dürfte.
Ich glaube nicht, dass der Film mit viel Trara in die Kinos kommen wird. Von daher: seien Sie wachsam und lassen Sie ihn sich nicht entgehen.