Vom Jet Set nicht wirklich akzeptiert, von ihrem Mann nicht wirklich geliebt, vom Müßiggang nicht wirklich ausgefüllt, überträgt Barbara ihre ganze Liebe auf den einzigen Sohn, den sie erdrückt, was zu fatalen Folgen führt.
Der Film "Savage Grace" rekonstruiert die tragische und wahre Geschichte dieser unglücklichen reichen Frau auf eine klinisch kalte Art, die nicht auf die Tränendrüsen drückt und den Zuschauer trotzdem etwas verstört zurücklässt. Andererseits kann man auch nicht wirklich Mitleid für diese Frau empfinden, die ihr Heil im Geld sucht und auch im Unglück diese Suche nie hinterfragt.
Eine Paraderolle für die großartige Julianne Moore, die nie besser ist als wenn sie Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs spielen kann wie die Pornodarstellerin in "Boogie Nights", die religiös Exaltierte in "Das Ende der Affäre", die Großbürgerin auf Abwegen in "Dem Himmel so fern" oder die überforderte Mutter in "Die Stunden".
Wenn Sie also einen voyeuristischen Blick in die Welt der Reichen und Schönen werfen wollen, dann sind Sie hier an der richtigen Adresse.