Dann sind Sie bei "Benjamin Button" mit Brad Pitt und Cate Blanchett an der richtigen Adresse.
Wenn Sie allerdings Geschichten mögen, in denen die Figuren vielschichtig sind, eine Entwicklung durchmachen und um das Erlangen von Einsichten ringen müssen, dann werden Sie den Film in die Schublade "vertane Chance" stecken.
Gerade das Thema Jugend und Alter, das in unserer Gesellschaft so besonders aktuell ist (die Menschen werden immer älter, aber in ihren Köpfen spukt der Jugendkult herum), hätte meiner Meinung nach irgendeine Art von Stellungnahme des Drehbuchautors oder Regisseurs verdient.
"Youth is wasted on the young" heißt es einem Songtext, und viele Menschen träumen davon, die Vorzüge der Jugend mit der Weisheit des Alters kombinieren zu können.
Benjamin Button, der als Greis zur Welt kommt und immer jünger wird, könnte diesen Traum für uns verwirklichen und uns an seinem Experiment teilhaben lassen. Stattdessen spielt Brad Pitt ihn derart passiv, staunend und emotionslos (hält er sich für den neuen Johnny Depp?), dass wir nie wissen, was Benjamin eigentlich von seinem merkwürdigen Schicksal hält.
Und die Maskenbildner und Computerspezialisten fallen in Heerscharen über sein Gesicht her, sodass ich gar nicht verstehen kann, für welche schauspielerische Leistung Brad seine Oscarnominierung bekommen hat.
Was bleibt, ist ein wunderschöner Bilderbogen mit viel Melancholie und einer tragischen weil unmöglichen Liebesgeschichte. Manche werden ihre Taschentücher zücken, andere verstohlen auf die Uhr schauen.
Zu welchem Kinotyp gehören Sie?