zum 87. Mal über die Bühne. "Boyhood" ist wie erwartet vorn dabei und auch "Birdman" könnte nach der Enttäuschung bei den Golden Globes nun bei den Oscars abräumen.
Der deutsch-britische Film "The Grand Budapest Hotel" und die Komödie "Birdman" gehen als Favoriten in die Oscar-Verleihung am 22. Februar (in Belgien in der Nacht zum 23. Februar). Beide Filme bekamen am Donnerstag in Los Angeles jeweils neun Nominierungen für den wichtigsten Filmpreis der Welt. Dahinter folgt mit acht Nennungen "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben" mit Benedict Cumberbatch. "Boyhood", Richard Linklaters hochgelobtes, über zwölf Jahre gedrehtes Porträt einer Jugend, kam auf sechs Nominierungen, ebenso wie Clint Eastwoods "American Sniper".
Die Groteske "The Grand Budapest Hotel" mit Stars wie Ralph Fiennes, Jude Law, Bill Murray und Edward Norton ist aus Deutschland mitproduziert und zum großen Teil in Deutschland gedreht. Auch ein rundes Dutzend deutscher Schauspieler wirken in Nebenrollen mit. Der Film von Wes Anderson ("Moonrise Kingdom") hatte kürzlich bereits den Golden Globe als beste Komödie bekommen.
Den hatte "Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)" verpasst, bei den Kritikern war der Film aber ein Liebling. Michael Keaton spielt darin einen alternden Schauspieler, der Probleme mit dem wirklichen Leben bekommt. Der Film des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu hatte bei den Golden Globes sieben Nominierungen, gewann aber nur zwei Preise.
"Boyhood" hatte drei Globes gewonnen und bekam nun sechs Oscar-Nominierungen, fast alle in den Hauptkategorien, unter anderem für den besten Film und die beste Regie.
Auch der deutsche Regisseur Wim Wenders hat mit seiner Dokumentation "Das Salz der Erde" Chancen auf eine Trophäe. Der 69-Jährige könnte in der Sparte "Beste Dokumentation" gewinnen. Der Film erzählt vom Werk des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado.
Keira Knightley und Meryl Streep wurden für die Kategorie der besten Nebendarstellerin nominiert. Streep wurde für ihre Rolle als Hexe in "Into the Woods" genannt, Knightley für "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben". Bei den Männern gehören Robert Duvall und Ethan Hawke zu den fünf Nominierten für den Oscar als beste Nebendarsteller.
Die Oscars werden am 22. Februar verliehen. Im vergangenen Jahr gewann das Historiendrama "12 Years a Slave" als bester Film. Bester Schauspieler wurde Matthew McConaughey ("Dallas Buyers Club"), beste Schauspielerin Cate Blanchett ("Blue Jasmine").
Die Oscar-Nominierungen in den wichtigsten Sparten
Bester Film:
- "American Sniper"
- "Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)"
- "Boyhood"
- "The Grand Budapest Hotel"
- "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben"
- "Selma"
- "Die Entdeckung der Unendlichkeit"
- "Whiplash"
Beste Regie:
- Wes Anderson ("Grand Budapest Hotel")
- Alejandro G. Iñárritu ("Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)")
- Richard Linklater ("Boyhood")
- Morten Tyldum ("The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben")
- Bennett Miller ("Foxcatcher")
Bester Hauptdarsteller:
- Steve Carell ("Foxcatcher")
- Benedict Cumberbatch ("The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben")
- Michael Keaton ("Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)")
- Eddie Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit")
- Bradley Cooper ("American Sniper")
Beste Hauptdarstellerin:
- Marion Cotillard ("Zwei Tage, Eine Nacht")
- Felicity Jones ("Die Entdeckung der Unendlichkeit")
- Julianne Moore ("Still Alice - Mein Leben ohne Gestern")
- Rosamund Pike ("Gone Girl - Das perfekte Opfer")
- Reese Witherspoon ("Der große Trip - Wild")
Bester Nebendarsteller:
- Ethan Hawke ("Boyhood")
- Edward Norton ("Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)")
- Mark Ruffalo ("Foxcatcher")
- J.K. Simmons ("Whiplash")
- Robert Duvall ("Der Richter")
Beste Nebendarstellerin:
- Patricia Arquette ("Boyhood")
- Keira Knightley ("The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben")
- Emma Stone ("Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)")
- Meryl Streep ("Into the Woods")
- Laura Dern ("Der große Trip - Wild")
dpa - Bild: Mark Ralston (afp)