Die kubanische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Ninón Sevilla ist in hohem Alter in einem Krankenhaus in Mexiko-Stadt gestorben. Sie galt als einer der Stars des "Goldenen Zeitalters" im mexikanischen Film. Sevilla starb am Donnerstag an Herzversagen, sagte ihr Sohn der Zeitung "Milenio". Sie war dem Blatt zufolge 85 Jahre alt, nach anderen Angaben 93. Sie war wegen einer Lungenentzündung vor einer Woche in die Klinik gebracht worden.
Sevilla, die eigentlich Emilia Pérez Castellanos hieß, wurde in Havanna geboren. Ihre erste Rolle hatte Sevilla, die in ihrer Jugend zunächst Nonne werden wollte, als Rumba-Tänzerin 1946 im mexikanischen Film "Carita del cielo". Ihre künstlerische Leistung in Filmen wie "Pecadora" (1947), "Revancha" (1948) und "Aventurera" (1950) machten sie zu einem der größten Stars der sogenannten Rumbera-Filme.
In einem Wettbewerb in Frankreich 1952 wurde sie - vor Marlene Dietrich und Ginger Rogers - zur Schauspielerin mit "den schönsten Beinen der Welt" auserkoren. Für einen ihrer letzten Spielfilme wurde Sevilla mit dem mexikanischem Pendant zum Oscar ausgezeichnet: Für ihre Rolle in "Noche de Carnaval" (1984) erhielt sie den mexikanischen Filmpreis Ariel.
In den 1980er Jahren widmete sich die Schauspielerin vor allem ihrer Fernsehkarriere. Sevilla wirkte in zahlreichen Telenovelas wie "Rosa Salvaje" und "Rosalinda" mit. Zuletzt spielte sie vor zwei Jahren die Rolle der Doña Remedios in der Fernsehserie "Qué bonito amor".
dpa