Die Musikkomödie "Brabançonne", die am 10. Dezember in die belgischen Kinos kommt, soll "50 Prozent flämisch, 50 Prozent wallonisch und 100 Prozent belgisch" sein. Das versprechen die Filmemacher. Die Komödie von Vincent Bal erzählt die Geschichte von zwei rivalisierenden Musikvereinen: Der eine aus dem Norden des Landes, der andere aus dem Süden.
Alles beginnt auf der Bühne. Beim belgischen Vorentscheid für einen europäischen Musikwettbewerb. Im Rennen: Die wallonische "Harmonie ouvrière combattante En Avant" und die flämische " Konijklijke Harmonie Sint-Cecilia". Beide Orchester erfüllen auf witzige Weise in etwa alle gängigen Wallonen- und Flamen-Klischees. Allerdings beneiden die Flamen den wallonischen Musikverein um dessen grandiosen Solotrompeter. Als der flämische Solist dann während eines Auftritts auf der Bühne stirbt, fällt ihnen ein genialer Plan ein. Mit viel Geld wollen die Flamen der wallonischen Harmonie ihren Trompeter ausspannen. Der lehnt das unmoralische Angebot erestnoch ab, doch dann passiert es doch: Hugues, der wallonische Wunder-Trompeter wechselt zum flämischen Orchester.
"Brabançonne" ist vor allem eine Musikkomödie. Unzählige belgische Hits kommen darin vor: Songs von Adamo, Louis Neefs, De Kreuners und Plastic Bertrand dürfen dabei natürlich nicht fehlen. "Gemeinsam mit Drehbuchautor Pierre Declercq habe ich nach Möglichkeiten gesucht, die Lieder perfekt in die Geschichte einzubauen", sagt Regisseur Vincent Bal. Damit eben nicht jedes Mal alles unterbrochen wird, wenn ein Song im Film vorkommt, sondern damit Musik und Geschichte fließend in einander übergehen.
Wer nicht so auf Musical steht, soll aber trotzdem auf seine Kosten kommen: "Brabançonne" ist nämlich auch eine witzig-tragische Liebesgeschichte zwischen einem Wallonen und einer Flamin. Die Hauptrollen Hugues und Elke werden von Arthur Dupont und Amarillys Uitterlinden gespielt. Elke ist die Tochter des Dirigenten der flämischen Harmonie, sagt Schauspielerin Uitterlinden. Sie hält den Verein zusammen und versucht, alles zu kontrollieren. Bis zu einem gewissen Moment, an dem alles außer Kontrolle gerät und zusammenbricht. Das macht den Film so lustig.
"Brabançonne" ist kein politischer Film und hat auch keinen hohen kulturellen Anspruch. Es ist eine originelle und witzige Geschichte. Flämisch und wallonisch. Eben typisch belgisch. Am Mittwochabend war Premiere in Antwerpen