Die beiden Filmemacher mit marokkanischen Wurzeln Bilall Fallah und Adil el Arbi wollen die andere Seite der Medaille zeigen, ihre Sicht auf die Dinge. Besonders schlecht weg kommen in ihrem Film die Medien. "Die Medien bringen immer Geschichten über marokkanische Jungs. Jetzt drehen wir den Spieß einmal um. Die Marokkaner machen ‘was über die Medien", scherzen die beiden Filmemacher Fallah und Arbi.
"Image" erzählt die Geschichte von Eva, einer jungen Fernsehreporterin, die den Auftrag bekommt, über die Brüsseler Problemviertel zu berichten. Eva lernt während ihrer Recherchen einen jungen Mann mit marokkanischen Wurzeln kennen und ist fasziniert von ihm und seinem Lebensraum.
Der Kinofilm ist an Originalschauplätzen in Molenbeek und Anderlecht gedreht worden. Der Brüsseler Westen – mit hohem Migrantenanteil – gilt als Problemviertel. Auch für die Filmemacher mit Migrationshintergrund keine leichte Aufgabe. "Die Jungs sehen eine Kamera und denken gleich: Ach, die berichten wieder negativ über uns", sagt Fallah. "Auch wir wurden zunächst beschimpft und mit Eiern beworfen", meint Arbi. "Wenn man sich aber die Zeit nimmt und den Leuten unser Projekt erklärt, dann sind sie gleich Feuer und Flamme und helfen uns, wo sie nur können", betonen die beiden Filmemacher.
Für die Produktion ihres ersten Langspielfilms hatten sie kaum Geld zur Verfügung. Trotzdem konnten sie bekannte Schauspieler überreden, teilweise sogar unentgeltlich mitzumachen. Darunter der aus flämischen Fernsehserien bekannte Gene Bervoets, der in "Image" den bösen Nachrichtenproduzenten spielt. "Es ist der erste Film von zwei Marokkanern über diese Thematik. Sie haben sich getraut, das heiße Eisen anzupacken und haben dafür gekämpft. Bei so etwas mache ich gerne mit", erklärt Schauspieler Bervoets.
Nach "Image" planen Fallah und Arbi bereits einen zweiten Kinofilm über die Brüsseler Problemviertel. "Wenn wir diese Geschichten nicht erzählen, dann tut es keiner", so das Fazit der beiden Filmemacher.
Der Film läuft am Mittwoch in den belgischen Kinos an.
Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)