Orson Welles' letzter Film "The Other Side of the Wind" soll nach 40 Jahren doch noch erscheinen. "Wir wollen den Film zu seinem 100. Geburtstag im Mai kommenden Jahres herausbringen", sagte der Berliner Produzent Jens Koethner Kaul der Nachrichtenagentur dpa am Freitag. Bisher hatte ein erbitterter Rechtsstreit die Fertigstellung verhindert.
Koethner Kaul will den Film zusammen mit der US-Produktionsfirma Royal Road Entertainment herausbringen. "Wir haben in Absprache mit allen Beteiligten die jahrelangen Rechtsprobleme lösen können. Die juristischen Grundlagen stehen, alles ist sattelfest", sagte er. In den Streit war auch die Tochter und einzige Erbin von Orson Welles, Beatrice Welles, verwickelt.
In "The Other Side of the Wind" geht es um einen alternden Regisseur (John Huston), der seine Karriere mit einem Sex- und Gewaltfilm wiederbeleben will.
Orson Welles, am 6. Mai 1915 in der US-Stadt Kenosha (Wisconsin) geboren, gilt als einer der prägenden Regisseure Hollywoods. Sein erster Kinofilm "Citizen Kane" war 1942 für neun Oscars nominiert und erhielt schließlich die Auszeichnung für das beste Originaldrehbuch. Das Geld für seine Filme musste sich Welles oft als Schauspieler verdienen. Am 10. Oktober 1985 starb er im Alter von 70 Jahren in Hollywood.
dpa/mg - Bild: Archivbild (afp)