Für sein Historiendrama "From what is before" hat Lav Diaz den Goldenen Leoparden des 67. Internationalen Filmfestivals in Locarno gewonnen. Der fünfeinhalb Stunden dauernde Spielfilm reflektiert die Auswirkungen der Diktatur von Ferdinand Marcos auf den Philippinen während der 1970er Jahre.
Im Hauptwettbewerb liefen 17 Spiel- und Dokumentarfilme aus aller Welt. Die Preisverleihung soll am Samstagabend auf der Piazza Grande stattfinden, dem Marktplatz der malerischen Stadt am Schweizer Ufer des Lago Maggiore.
Das philippinische Drama "Mula Sa Kung Ano Ang Noon" ("From What Is Before" - "Von dem, was war") von Regisseur Lav Diaz war bereits als Favorit gehandelt worden und überzeugte die Jury. Durch seine künstlerische Kraft reift der Film zu einem allgemeingültigen, auch gegenwärtige Probleme spiegelnden Drama von packender Intensität.
Die Ehrung als Beste Schauspielerin erhält die Französin Ariane Labed für ihre Interpretation einer Schiffsmechanikerin in dem Gesellschaftspanorama "Fidelio, L'Odyssée d'Alice". Der Russe Artem Bystrow wird für seine Darstellung des Titelhelden in dem Polit-Thriller "Durak" ("Der Narr") ausgezeichnet.
Das 67. Internationale Filmfestival Locarno hatte in zehn Tagen knapp dreihundert Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme in verschiedenen Sektionen gezeigt, darunter auch den Film "Hin und weg" der ostbelgischen Drehbuchautorin Ariane Schröder und des deutschen Regisseurs Christian Zübert. Die Tragikomödie zum Thema aktive Sterbehilfe hatte im Vorfeld viel Lob erhalten, ging bei der Preisverteilung jedoch leer aus.
dpa/sd/km - Bild: Jean-Christophe Bott/AFP