Die Brüder Dardenne, Ken Loach, Mike Leigh und Jean-Luc Godard: Europäische Starregisseure dominieren in diesem Jahr den Wettbewerb um die Goldene Palme in Cannes. Insgesamt konkurrieren 18 Filmemacher um die begehrte Trophäe.
Das 67. Filmfestival an der Côte d'Azur findet vom 14. bis 25. Mai statt. Eröffnet wird es mit "Grace de Monaco", einem Film des französischen Regisseurs Olivier Dahan über Grace Kelly mit Nicole Kidman in der Hauptrolle. Die Jury wird von der neuseeländischen Regisseurin Jane Campion (59) geleitet.
Eine perfekte Auswahl gebe es nicht, schickten die Organisatoren am Donnerstag bei der Vorstellung der offiziellen Auswahl in Paris vorweg. Mehr als 1800 Filme wurden eingereicht.
Die Brüder Dardenne zeigen den Western "Deux jours, une nuit". Der Film feiert in Cannes Weltpremiere - wie alle Filme des Brudergespanns seit "La Promesse" 1996. Zwei Mal gab es die Goldene Palme: für "Rosetta" (1999) und "L'Enfant" (2005).
Der neue Streifen erzählt die Geschichte von Sandra (Marion Cotillard), die Kollegen davon überzeugen will, auf ihren Bonus zu verzichten, damit sie ihren Job behalten kann. In Belgien kommt der Film am 21. Mai in die Kinos.
Konkurrenz vor allem aus Frankreich
Frankreich ist wie jedes Jahr stark vertreten. Neben Olivier Assayas ("Sils Maria") zeigt Bertrand Bonello im Wettbewerb den mit viel Spannung erwarteten Film über das Modegenie Saint Laurent. Michel Hazanavicius, der 2011 in Cannes die Premiere seines Erfolgsfilms "The Artist" feierte, präsentiert den Kriegsfilm "The Search".
Jean-Luc Godard ist mit "Adieu au langage" vertreten, einem "sehr persönlichen und eigenwilligen" Film, wie der künstlerische Festivalleiter Thierry Frémaux sagte. Der 83-jährige Godard gehört zu den einflussreichsten Filmemachern der 1960er Jahre und Hauptvertretern der "Nouvelle Vague".
Europa ist außerdem mit dem britischen Filmemacher Ken Loach vertreten. Sein Film "Jimmy's Hall" handelt von einem Kommunisten, der aus Amerika zurückkehrt, um einen Tanzklub wiederzueröffnen. Der 71-jährige Mike Leigh stellt "Mr. Turner" vor, ein Porträt über den britischen Maler Joseph Mallord William Turner.
Aus den USA kommen die Filmemacher Bennett Miller ("Foxcatcher") und Tommy Lee Jones ("The Homesman"). Kanada wird durch David Cronenberg und "Maps to the Stars" repräsentiert, einen surrealen Thriller, der die Traumfabrik Hollywood demontiert.
Unter den 18 Filmemachern sind mit der Italienerin Alice Rohrwacher ("La Meraviglie") und der Japanerin Naomi Kawase ("Still the Water") zwei Frauen.
Die 18 Filme im Wettbewerb
- "Sils Maria", Olivier Assayas (Frankreich)
- "Saint Laurent", Bertrand Bonello (Frankreich)
- "Kis Uykusu (Winter's sleep)", Nuri Bilge Ceylan (Türkei)
- "Maps to the stars", David Cronenberg (Kanada)
- "Deux jours, une nuit", Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne (Belgien)
- "Mommy", Xavier Dolan (Kanada)
- "Captives", Atom Egoyan (Kanada)
- "Adieu au langage", Jean-Luc Godard (Frankreich)
- "The search", Michel Hazanavicius (Frankreich)
- "The homesman", Tommy Lee Jones (USA)
- "Futatsume no mado (Still the water)", Naomi Kawase (Japan)
- "Mr. Turner", Mike Leigh (Großbritannien)
- "Jimmy's hall", Ken Loach (Grobritannien)
- "Foxcatcher", Bennett Miller (USA)
- "Le meraviglie", Alice Rohrwacher (Italien)
- "Timbuktu", Abderrahmane Sissako (Mauretanien)
- "Relatos salvajes (Wild Tales)", Damián Szifron (Argentinien)
- "Leviathan", Andrej Swjaginzew (Russland)Außer Konkurrenz
- Eröffnungsfilm: "Grace de Monaco", Olivier Dahan (Frankreich)
dpa/belga/km - Archivbild: belga