Der Altmeister des französischen Films, Alain Resnais, ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren am Samstag in Paris im Kreis seiner Familie, wie der Produzent seiner letzten Filme, Jean-Louis Livi, am Sonntag mitteilte.
Frankreichs Außenminister Laurent Fabius würdigte Resnais als ein "großes Talent, das weltweit anerkannt war". Der frühere Leiter des Filmfestivals von Cannes, Thierry Frémaux, nannte Resnais eine "Inspirationsquelle für die neue Generation von Filmemachern".
Bereits sein erster Spielfilm "Hiroshima, mon amour" über die Schrecken des Abwurfs der Atombombe aus dem Jahr 1959, zu dem die Schriftstellerin Marguerite Duras das Drehbuch verfasst hatte, wurde für den Oscar nominiert.
Unvergessen ist auch sein surrealistischer Filmklassiker "Letztes Jahr in Marienbad" (1961), eine skurrile Geschichte um Sehnsucht und Fantasie. Zu Resnais weiteren Werken zählen Filmklassiker wie "Mein Onkel aus Amerika" oder "Das Leben ist ein Chanson".
Er erhielt mehrmals den französischen Filmpreis César und andere internationale Auszeichnungen. Für sein Lebenswerk bekam er 1995 den Goldenen Löwen des Filmfestivals von Venedig und einen Silbernen Bären der Berlinale 1998.
Resnais wurde am 3. Juni 1922 als Sohn eines Apothekers in der Bretagne geboren. "Der Wunsch meiner Familie, auch aus mir einen Apotheker zu machen, wurde sehr früh ausgeschlossen", sagte der Meister einst in einem Interview.
belga/dpa/est/rkr - Bild: Alberto Pizzoli/AFP