Einen Tag vor der Oscar-Gala hat das Sklavendrama "12 Years a Slave" bei der Vergabe der "Independent Spirit Awards" fünf Trophäen abgeräumt.
Der Film des britischen Regisseurs Steve McQueen wurde am Samstagabend als "Bester Film" sowie in den Sparten Regie, Nebendarstellerin (Lupita Nyong'o), Drehbuch und Kamera ausgezeichnet.
Das Drama "12 Years a Slave" ist für neun Oscars nominiert. Zu den weiteren Oscar-Favoriten gehören der Weltraumthriller "Gravity" und die Kriminalkomödie "American Hustle" mit je zehn Nominierungen.
Die "Spirit Awards" sind Hollywoods Alternativauszeichnung für Filmproduktionen, die nicht mehr als 20 Millionen Dollar gekostet haben. Sie werden traditionell einen Tag vor der Oscar-Gala in einem Festzelt am Strand von Santa Monica verliehen.
Matthew McConaughey wurde für seine Rolle als Aidskranker in "Dallas Buyers Club" zum besten Hauptdarsteller gekürt, sein Co-Star Jared Leto holte den Preis für die Nebenrolle. Als beste Hauptdarstellerin setzte sich Cate Blanchett ("Blue Jasmine") durch. "Blau ist eine warme Farbe" holte den Preis als bester ausländischer Film nach Frankreich.
"Himbeeren" für Will und Jaden Smith
Traditionsgemäß wurden am Oscar-Vorabend auch die "Razzie"-Spottpreise für Hollywoods schlechteste Filme verliehen. Will und Jaden Smith erhielten für den Science-Fiction-Streifen "After Earth" drei Trophäen. Vater und Sohn wurden zum schlechtesten Leinwandpaar, Hauptdarsteller und Nebendarsteller gekürt.
Auch für die Komödie "Movie 43" gab es drei Himbeeren in den Sparten "Schlechtester Film", Drehbuch und Regie. Komiker Tyler Perry holte mit seiner Frauenrolle in "A Madea Christmas" den Preis als schlechteste Hauptdarstellerin.
Die "Razzies" (kurz für Raspberry/Himbeere) wurden 1980 von dem Cineasten John Wilson als Gegenstück zur glanzvollen Oscar-Verleihung ins Leben gerufen. Dem Verband gehören rund 800 Kinofans an. Die Nominierten bleiben der Witz-Show normalerweise fern. Eine Ausnahme machten "Catwoman" Halle Berry (2005) und Sandra Bullock, die 2010 unter lautem Applaus auf die Bühne trat, um Spott für "Verrückt nach Steve" einzustecken.
dpa/est - Bild: Adrian Sanchez-Gonzalez/AFP