Die als Kinderstar berühmte US-Filmschauspielerin Shirley Temple Black ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Das berichteten die US-Fernsehsender ABC und CNN unter Berufung auf Temples Agenten. Temple sei Montagnacht (Ortszeit) in ihrem Haus im kalifornischen Woodside eines natürlichen Todes gestorben, hieß es bei CNN weiter.
Temple war als Kinderstar in Filmen wie "Die kleine Prinzessin" und "Heidi" in den 1930er Jahren berühmt geworden. Bereits als Sechsjährige erhielt das Mädchen mit den schönen Locken und dem strahlenden Gesicht 1934 einen Ehren-Oscar.
Als Vierjährige war die Tochter eines Bankangestellten und einer Näherin in einer Tanzschule entdeckt worden, über Nacht wurde sie zum Star. Der singende, tanzende und steppende Dreikäsehoch verdiente zeitweise mehr als jeder andere Schauspieler in Hollywood. Selbst US-Präsident Franklin D. Roosevelt verfiel ihrem Charme und dankte Temple dafür, dass sie "Amerika mit einem Lächeln durch die Depression führte".
Ihre Karriere war aber ein Wettlauf gegen die Zeit. Als sie in die Pubertät kam, war es mit Kinoknüllern vorbei. 1940 floppte "The Blue Bird" an den Kinokassen, ihre Kinderkarriere war beendet. Spätere Versuche, in Hollywood noch einmal groß Fuß zu fassen, scheiterten.
Über soziale Aktivitäten kam Temple in die Politik. Als engagierte Republikanerin kandidierte sie 1967 für einen Sitz im Kongress und wurde nur knapp geschlagen. Präsident Richard Nixon machte sie zur UN-Delegierten, dessen Nachfolger Gerald Ford zur Botschafterin in Ghana. Unter George Bush wurde sie 1989 Botschafterin in der damaligen Tschechoslowakei.
dpa/mh - Bild: ho/afp