Die französische Schauspielerin und Muse der Nouvelle Vague, Bernadette Lafont, ist tot. Die Darstellerin, die zuletzt in "Paulette" zu sehen war, ist am Donnerstagabend im Alter von 74 Jahren in einem Krankenhaus der südfranzösischen Stadt Nîmes gestorben, wie die Einrichtung am Freitag bestätigte.
Ihre erste Rolle spielte sie in einem Kurzfilm von François Truffaut, bevor sie in "Le beau Serge" (Der schöne Serge) von Claude Chabrol ihren Durchbruch schaffte.
Sie hat in mehr als 100 Filmen gespielt, darunter "Ein schönes Mädchen wie ich" von Truffaut oder "Das freche Mädchen" von Claude Miller. Der Film "Die Mama und die Hure" von Jean Eustache brachte sie 1973 nach Cannes. Der intime Film einer Dreierbeziehung erhielt den Großen Preis der Jury. In der Öffentlichkeit sorgte der Film über die offene Beziehungen zwischen Alexandre, gespielt von Jean-Pierre Léaud, und Lafont in der Rolle der Marie, für einen Skandal.
In ihrem letzten Film "Paulette" spielt sie eine Rentnerin, die mit 80 Jahren zur Drogenhändlerin wird. Als griesgrämige und geschäftstüchtige Dealerin brachte sie in der Komödie von Jérôme Enrico in Frankreich mehr als eine Million Zuschauer zum Lachen.
Lafont drehte als Muse der Nouvelle Vague, eine Bewegung gegen das Kino-Establishment, allein mit Chabrol acht Filme. Sie verkörperte starke und unkonventionelle Frauen. Für 2003 erhielt sie für ihr Lebenswerk den Ehrencésar.
dpa - Bild: Pierre Verdy (afp)