Große Namen und keine Deutschen: Im Rennen um die Goldene Palme sind auch in diesem Jahr wieder keine deutschen Filmemacher vertreten. Hoffnungen auf die vielbegehrte Trophäe können sich jedoch gleich sechs französischsprachige Regisseur machen, darunter Roman Polanski mit "La Vénus à la Fourrure" und François Ozon mit "Jeune et jolie", wie die Veranstalter am Donnerstag bei der Vorstellung der offiziellen Auswahl bekanntgaben. Polanski, der zu den Stammgästen auf der Croisette zählt, hatte 2002 mit "Der Pianist" in Cannes triumphiert. Das Festival an der Côte d'Azur findet vom 15. bis 26. Mai statt.
Bisher sind 19 Filme zum Wettbewerb um die Goldene Palme geladen. Deutschland ist auf dem 66. Festival weder im Hauptwettbewerb vertreten noch in der renommierten Nebenreihe "Un certain regard", jedoch an der Produktion einiger Beiträge beteiligt. Eine deutsche Koproduktion ist der Film "Heli" des Mexikaners Amat Escalante im Hauptwettbewerb sowie "Michael Kohlhaas" von Arnaud Despallières.
In der Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Heinrich von Kleist spielen unter anderen Mads Mikkelsen und Bruno Ganz mit. Der letzte deutsche Regisseur, der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, war Wim Wenders für "Paris, Texas" im Jahr 1984.
In der Sektion "Un certain regard" läuft als deutsch-französische Koproduktion der Thriller "Mistkerle" von Claire Denis. Die Französin war bei Wim Wenders Assistentin, bevor sie 1988 ihren ersten Film drehte.
Starke Konkurrenz kommt wieder aus dem englischsprachigen Raum. So zeigen die Coen-Brüder "Inside LLewyn Davis", Steven Soderbergh "Behind the candelabra" und James Gray "The immigrant".
An Stars mangelt es auch dieses Jahr wieder nicht. Zwölf Jahre nach "Moulin Rouge" eröffnet Baz Luhrmann mit "Der große Gatsby" das bedeutendste Filmfestival weltweit. In der Verfilmung des Roman-Klassikers von F.Scott Fitzgerald spielen Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire und Carey Mulligan. Robert Redford wird ebenfalls erwartet. Er spielt in dem außer Konkurrenz gezeigten Survival-Film "All is lost" von J.C. Chandor die Hauptrolle. Juryvorsitzender des Hauptwettbewerbs ist dieses Jahr der US-Regisseur Steven Spielberg.
dpa/hr - Bild: Johannes Eisele (afp)