Großes Staraufgebot bei den Oscars: Grammy- Gewinnerin Adele und das "Les Misérables"-Team um Hugh Jackman und Anne Hathaway haben am Freitag für ihren geplanten Auftritt bei der Trophäenshow geprobt.
Kurz vor der Verleihung der 85. Academy Awards am Sonntagabend (Ortszeit) wurden Jack Nicholson und Dustin Hoffman als weitere Laudatoren angekündigt. Zuvor hatten die Oscar-Verleiher schon viele Stars benannt, darunter die Vorjahresgewinner Meryl Streep und Jean Dujardin, die beim Verteilen der Preise helfen sollten.
Neben aufwendigen Produktionen wie "Lincoln", "Life of Pi" und "Les Misérables" ist auch Michael Hanekes Altersdrama "Liebe" gleich mit fünf Nominierungen im Rennen. Der Österreicher könnte die Oscars für Regie und Drehbuch holen. Die nominierte Hauptdarstellerin Emmanuelle Riva feiert am Sonntag ihren 86. Geburtstag. Hanekes Landsmann Christoph Waltz ("Django Unchained") hat Chancen auf seinen zweiten Nebenrollen-Oscar. Der Politthriller "Argo" von und mit Ben Affleck wird als Favorit für den Hauptpreis als bester Film gehandelt.
Die Oscar-Show wird in diesem Jahr zum ersten Mal von Seth MacFarlane moderiert. Der 39-Jährige machte sich als Multitalent einen Namen: So schuf er beispielsweise die bissige TV-Cartoon-Serie "Family Guy" und führte bei der Komödie "Ted" um einen sprechenden und kiffenden Teddy Regie.
Stichwort: Oscar
35 Zentimeter hoch, vier Kilogramm schwer und mit Gold überzogen: Der Oscar ist der begehrteste Filmpreis der Welt. Traditionell gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) in Los Angeles etwa einen Monat vor der Verleihung ihre Nominierungen bekannt, die allein schon als besondere Ehre gelten. In diesem Jahr kamen die Nominierungen schon am 10. Januar.
Als erster Schauspieler überhaupt erhielt Emil Jannings die begehrte Trophäe 1929 für seine Rollen in den Stummfilmen "Der Weg allen Fleisches" (Regie: Victor Fleming) und "Sein letzter Befehl" (Regie: Josef von Sternberg). Bis heute wurden 2809 Oscars vergeben.
Die Figur gleicht einem Ritter, der auf einer Filmspule steht und sich auf ein Schwert stützt. Ihren Namen verdankt sie angeblich der Bibliothekarin und späteren Akademie-Direktorin Margaret Herrick. Die Statue sehe ihrem Onkel Oscar ähnlich, meinte diese.
1939 ließ die Akademie den Spitznamen Oscar zu. Offizielle Bezeichnung: "Academy Award of Merit". Die knapp 6000 AMPAS-Mitglieder belohnen damit die besten Einzelleistungen aus der Filmproduktion des Vorjahres.
dpa - Bild: Frederic J. Brown (afp)