Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung Ende Februar könnte auch ein belgischer Streifen die begehrte Auszeichnung erhalten. Neben vier anderen Kurzfilmen wurde "Dood van een Schaduw" von Tom Van Avermaet am Donnerstag in Los Angeles nominiert.
Der Film mit Matthias Schoenaerts in der Hauptrolle erzählt die Geschichte eines Soldaten, der im Ersten Weltkrieg ums Leben kommt, dessen Schatten aber eine zweite Lebenschance erhält.
Bei den Nominierungen für die diesjährigen Oscars hat sich das Historiendrama "Lincoln" von Regisseur Steven Spielberg mit zwölf Nominierungen als der erwartete Favorit erwiesen. "Lincoln" schildert die entscheidenden Monate vor 150 Jahren, die mitten im Bürgerkrieg zur Befreiung der Sklaven in den USA führten. Daniel Day-Lewis wurde für seine Darstellung des 16. Präsidenten hochgelobt, er kann nun einen Oscar gewinnen. Spielbergs Werk ist als Bester Film und für die Beste Regie nominiert, ebenso wie "Life of Pi" von Ang Lee.
Zu den weiteren Favoriten zählen die Tragikomödie "Silver Linings" mit acht Nennungen sowie der Politthriller "Argo" von Ben Affleck und "Les Misérables" mit jeweils sieben Nennungen. Das Altersdrama "Liebe" des Österreichers Michael Haneke ist in fünf wichtigen Oscar-Sparten vertreten. Quentin Tarantinos "Django Unchained" und der Bin-Laden-Thriller "Zero Dark Thirty" kommen ebenfalls auf fünf Nominierungen. Mit Tarantinos Western kann Christoph Waltz seinen zweiten Oscar als bester Nebendarsteller gewinnen. Der James-Bond-Film "Skyfall" kann auch fünf Oscars holen, allerdings nur in Nebenkategorien.
Oscar-Anwärterin Emmanuelle Riva ("Liebe") ist mit 85 Jahren die älteste Kandidatin in der Oscar-Geschichte. Ihre Kollegin Quvenzhané Wallis aus dem Überraschungshit "Beasts of the Southern Wild" ist zugleich die jüngste Kandidatin in mehr als 80 Jahren Oscars. Das Mädchen ist gerade erst neun. Die Oscars werden am 24. Februar in Los Angeles zum 85. Mal vergeben.
Übersicht der Nominierungen in den bekanntesten Kategorien
Bester Film: "Amour" (Michael Haneke), "Argo" (Ben Affleck), "Beasts of the Southern Wild" (Benh Zeitlin), "Django Unchained" (Quentin Tarantino), "Les Misérables" (Tom Hooper), "Life of Pi" (Ang Lee), "Lincoln" (Steven Spielberg), "Silver Linings Playbook" (David O. Russell) und "Zero Dark Thirty" (Kathryn Bigelow).
Bester Regisseur: Ang Lee, Steven Spielberg, Michael Haneke, Benh Zeitlin und David O. Russell.
Bester männlicher Hauptdarsteller: Bradley Cooper, Daniel Day-Lewis, Hugh Jackman, Joaquin Phoenix und Denzel Washington.
Beste weibliche Hauptdarstellerin: Jessica Chastain, Jennifer Lawrence, Emmanuelle Riva, Quvenzhané Wallis und Naomi Watts.
Beste männlicher Nebendarsteller: Christoph Waltz, Philip Seymour Hoffman, Robert De Niro, Alan Arkin und Tommy Lee Jones.
Beste weibliche Nebendarstellerin: Amy Adams, Sally Field, Anne Hathaway, Helen Hunt und Jacki Weaver.
Bester nicht englischsprachiger Film: "Amour", "Kon-Tiki", "No", "A Royal Affair" und "War Witch".
Bestes Drehbuch: "Amour" (Michael Haneke), "Django Unchained" (Quentin Tarantino), "Flight" (John Gatins), "Moonrise Kingdom" (Wes Anderson, Roman Coppola) und "Zero Dark Thirty" (Mark Boal).
Beste Musik: "Anna Karenina" (Dario Marianelli), "Argo" (Alexandre Desplat), "Lincoln" (John Williams), "Skyfall" (Thomas Newman) und "Life of Pi" (Mychael Danna).
Bester Titelsong: "Chasing Ice" (J. Ralph - "Before My Time"), "Les Misérables" (Alain Boublil, Claude-Michel Schönberg, Herbert Kretzmer - "Suddenly"), "Life of Pi" (Mychael Danna, Bombay Jayshree - "Pi's Lullaby"), "Skyfall" (Adele, Paul Epworth - "Skyfall") und "Ted" (Walter Murphy, Seth MacFarlane - "Everybody Needs a Best Friend").
belga/dpa/mh