Der Streifen des flämischen Regisseurs Geoffrey Enthoven erzählt die Geschichte von drei jungen Behinderten, die fest entschlossen sind, nach Spanien zu reisen und dort ihren ersten Sex zu erleben.
"Hasta La Vista" hat bereits mehrere internationale Preise gewonnen, dennoch zeigten sich die Macher überrascht.
Den Hauptpreis als bester Film gewann das Drama "Liebe" des österreichischen Regisseurs Michael Haneke. Haneke selbst wurde außerdem für die beste Regie ausgezeichnet. Seine beiden Hauptdarsteller Emmanuelle Riva und Jean-Louis Trintignant erhielten die Trophäen in den Kategorien "Beste Schauspielerin" und "Bester Schauspieler.
"Liebe" zeigt ein älteres Ehepaar, das sein ganzes, langes Leben miteinander verbracht hat. Dann erleidet die Frau einen Schlaganfall und wird ein Pflegefall. Ihr Mann, selbst körperlich schwach, kümmert sich aufopferungsvoll um sie. Die Schauspiel-Stars konnten ihre Preise aber nicht persönlich entgegennehmen. Riva musste wegen einer Grippe absagen, ihr Filmpartner stand schon wieder auf der Bühne.
Gut lief es beim Europäischen Filmpreis für den Briten Steve McQueen. Sein Drama "Shame", in dem der deutsch-irische Schauspieler Michael Fassbender einen sexsüchtigen New Yorker spielt, wurde für die Beste Kamera und den Besten Schnitt ausgezeichnet. Auch der Spionagethriller "Dame König As Spion" des Schweden Tomas Alfredson erhielt zwei Preise: für die Filmmusik und das Szenenbild. Der dänische Beitrag "Die Jagd" von Thomas Vinterberg und Tobias Lindholm wurde für das Drehbuch geehrt. Das Werk zeigt "James Bond"-Bösewicht Mads Mikkelsen als Kindergärtner, der zu Unrecht des Missbrauchs beschuldigt wird.
Zwei Preisträger hatten bereits vor Beginn der Gala festgestanden: Die britische Schauspielerin Helen Mirren ("Die Queen") wurde für ihren Beitrag zum Weltkino geehrt und zeigte sich sichtlich bewegt. Der italienische Regie-Altmeister Bernardo Bertolucci erhielt den Preis für sein Lebenswerk.
Im vergangenen Jahr war der Hauptpreis für den Besten Film an den umstrittenen dänischen Filmemacher Lars von Trier für sein Werk "Melancholia" gegangen. Der Europäische Filmpreis wird im alljährlichen Wechsel in Berlin oder in einer anderen europäischen Metropole verliehen. Gewählt werden die Preisträger von den mehr als 2700 Mitgliedern der Europäischen Filmakademie.
dpa/vrt/sh - Bild: vrt