Noch vor drei Jahren waren Johnny Depp, Christian Bale und Marion Cotillard in dem Gangster-Drama "Public Enemies" von Michael Mann zu sehen, doch eigentlich sind Geschichten aus den 20er und 30er Jahren, in denen es um Verbrecher wie Al Capone geht, heutzutage eher Mangelware auf der Leinwand.
Dabei waren sie mal richtig beliebt: Filme wie "Der Pate", "Bonnie und Clyde", "Es war einmal in Amerika" oder das Original von "Scarface" gehören zu den wichtigsten Streifen der Filmgeschichte und verpassten den Gangstern einen Hauch von Legende, den sie wohl nicht wirklich verdienten.
In "Lawless" erzählt Regisseur John Hillcoat nach einer wahren Begebenheit die Geschichte von drei Brüdern aus dem amerikanischen Süden, die vom Alkoholschmuggel leben und sich mit korrupten Politikern anlegen, die Schutzgeld von ihnen verlangen.
Natürlich gibt es die in einem solchen Film üblichen Schießereien und Verfolgungsjagden, aber der Film lebt nicht nur von Action, sondern auch von der Art und Weise, wie er die drei sehr unterschiedlichen Brüder zeichnet: den immer betrunkenen Mann fürs Grobe, den sturen Kopf der Familie und den jungen Heißsporn, der sich und andere gern in Schwierigkeiten bringt.
Das führt dazu, dass die Schauspieler tatsächlich etwas zu spielen haben, und dadurch ist der Film durchaus sehenswert, auch wenn er nicht die epische Dichte der oben angeführten Streifen erreicht. Vor allem Tom Hardy ("The Dark Knight Rises", "Warrior", "Inception") überzeugt in der Rolle des schweigsamen Mannes, der machtlos mit ansehen muss, wie sein kleiner Bruder (Shia Labeouf, bekannt aus "Indiana Jones 4" und "Transformers") die Familie ins Unglück stürzt.
Frank Vandenrath - Bild: Christopher Polk, Getty Images (afp)