Dem gebürtigen Briten war 1986 mit «Top Gun» der Durchbruch in Hollywood gelungen. In der Story um eine Eliteeinheit der US-Navy spielte Tom Cruise die Hauptrolle. Ein Kassenerfolg für Tony Scott wurde auch die zweite Folge der Krimikomödie «Beverly Hills Cop II» (1987) mit Eddie Murphy.
Der Thriller «True Romance» nach einem Drehbuch des späteren Erfolgsregisseurs Quentin Tarantino («Pulp Fiction») mit Christian Slater und Patricia Arquette trug weiter zu seinem Ruhm bei.
In «Crimson Tide» (1995), der Geschichte einer Meuterei auf einem Atom-U-Boot, brachte Scott Gene Hackman und Denzel Washington zusammen. Sein erfolgreicher Thriller «Der Staatsfeind Nr. 1» (1998) mit Will Smith handelt von einem jungen Anwalt, dessen Leben aus den Fugen gerät, als er zu einem Risiko für den Sicherheitsdienst wird.
Scotts letzter Film war «Unstoppable - Außer Kontrolle» 2010. In dem Actionstreifen müssen Denzel Washington und Chris Pine einen Zug stoppen, der außer Kontrolle geraten ist.
Clip-Ästhetik
Tony Scott wurde von Kritikern als «guter Handwerker» gelobt, seinem älteren Bruder Ridley ("Alien", "Blade Runner", "Thelma and Louise") bescheinigten sie dagegen die künstlerische Ader. «Scotts Filme zeichnen sich durch optische Perfektion, schnelle Montage, Action, Tempo und eine der Videoclip-Ästhetik der 80er- und 90er-Jahre angenäherte Filmsprache aus», urteilte das Fachportal kino.de einmal über den «Top Gun»-Regisseur.
Polizei und Küstenwache bargen Tony Scotts leblosen Körper wenige Stunden nach seinem Sprung von der Brücke, berichtete die «Los Angeles Times». Alles deute auf einen Freitod hin, zitierte der Sender CNN einen Sprecher der Gerichtsmedizin. Augenzeugen berichteten der Polizei, dass der 68-jährige Filmemacher an der Vincent Thomas Brücke in San Pedro (Los Angeles County) über einen Zaun geklettert sei und sich in die Tiefe gestürzt habe. Scott hinterließ nach Angaben der Behörden einen Abschiedsbrief. Er war in dritter Ehe mit der Schauspielerin Donna Wilson verheiratet.
dpa - Bild: Shaun Curry (afp)