Denn schließlich ist es erst zehn Jahre her, dass wir miterleben durften, wie die Spinne Peter Parker gebissen hat und wie sein Onkel ermordet wurde.
Und dass Tobey Maguire und Kirsten Dunst keine Lust mehr hatten, nach drei erfolgreichen Kinoabenteuern wieder in die Rollen von Peter Parker und Mary Jane Watson zu schlüpfen, war nicht wirklich tragisch.
Allein Batman ist in den letzten 20 Jahren von so unterschiedlich aussehenden Männern wie Michael Keaton, Val Kilmer, George Clooney und Christian Bale gespielt worden. Man hätte Andrew Garfield ("The Social Network") und Emma Stone ("The Help") nehmen und einfach ein viertes Spider-Man-Abenteuer erzählen können.
Doch stattdessen fängt die Geschichte wieder von vorne an, wobei der Vergleich eindeutig zu Gunsten des Films von 2002 ausgeht. Somit ist "The Amazing Spider-Man" ein zweigeteiltes Vergnügen: die erste Hälfte ist aufgrund des "Déjà-Vu"-Erlebnisses eher bescheiden, die zweite Hälfte, in der Spidey gegen die Echse kämpfen muss, ist hingegen unterhaltsam und dürfte die Fans der Comic-Spinne durchaus zufriedenstellen.
Währenddessen hat Hollywood bereits folgenden Projekten grünes Licht gegeben: "The Amazing Alien", "The Amazing Avatar", "The Amazing Titanic", "The Amazing Jedi" oder "The Amazing Bourne". Warum neue Ideen fördern, wenn die Kinogänger immer und immer wieder dasselbe sehen wollen? Leider bestätigt dieser Trend, dass die Menschen von heute, die noch nie so viele Wahlmöglichkeiten in ihrem Leben hatten, sich nur bei Altvertrautem sicher fühlen und die Bandbreite dessen, was sie zu erleben bereit sind, freiwillig immer enger schnüren. Schade!
Frank Vandenrath - Bild: Valerie Macon (afp)
Unsere Kinos in unserer Region sollten mal mehr belgische Filme und wenn dann ausländische Filme auch mal in der Originalfassung anbieten. Nicht immer diese schlecht post-synchronisierten Blockbuster. Und vielleicht mal anstatt Werbung Kurzfilme vor dem eigentlichen Film zeigen.