Als der Lebemann Vincent (Patrick Bruel) allen Ernstes verkündet, er werde seinen Sohn "Adolphe" nennen, beginnt der Psycho-Trip.
Seine Schwester Elisabeth, sein Schwager Pierre und der Freund der Familie Claude sind entsetzt, aber Vincent findet tausend Argumente, warum man sein Kind heutzutage Adolphe nennen darf.
Als später seine hochschwangere Frau Anna erscheint, ist die Stimmung schon derart angeheizt, dass der Zuschauer sicher sein kann, dass der "gemütliche" Abend nicht zu Ende gehen wird, ehe nicht alle Beteiligten ihr Gift versprüht und alte Rechnungen beglichen haben. Ganz am Ende steht die Enthüllung eines wohl gehüteten Familiengeheimnisses...
"Le prénom" ist klassisches Boulevard-Theater, bei dem man viel lachen kann, bei dem einem aber auch das Lachen hier und da im Halse stecken bleibt. Der Film gibt nicht vor, mehr als verfilmtes Theater zu sein, aber da viele Menschen das Stück nicht auf der Bühne gesehen haben, sollten sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Patrick Bruel und Charles Berling sind die bekannteren unter den Darstellern, aber die beste Rolle hat meiner Meinung nach Valérie Benguigui als Schwester und Gastgeberin, die zwischen Küche und Esszimmer hin- und herspurtet, sich zwischendurch noch um die wachgewordenen Kinder kümmert und gefrustet ist, weil sie nicht immer alles mitbekommt. Am Ende wäre sie vielleicht heilfroh gewesen, wenn sie tatsächlich nicht alles mitbekommen hätte...
Frank Vandenrath - Bild: Alain Zirah