Darin musste ein Kandidat vor laufenden Fernsehkameras eine Woche auf der Flucht vor einer Killerbande überleben, um viel Geld zu gewinnen.
Der Stoff wurde auch zweimal fürs Kino verfilmt ("Le prix du danger" mit Gérard Lanvin 1983 in Frankreich, "The Running Man" mit Arnold Schwarzenegger 1988 in den USA) und war jahrelang Gegenstand einer Autorenrechtsklage.
Was damals wie Science Fiction wirkte, entlockt dem Fernsehzuschauer von heute wahrscheinlich nur noch ein müdes Lächeln. Warum füllt der Film dann die Kinosäle?
Wahrscheinlich, weil er Jugendliche in den Mittelpunkt der Story gestellt hat und die jungen Kinogänger nach "Harry Potter" und "Twilight" auf der Suche nach neuen Identifikationshelden sind. Dabei ist gerade das der Aspekt, der mich am meisten gestört hat: Es ist schon erschreckend, wenn man 12- bis 18-Jährige ohne mit der Wimper zu zucken sich gegenseitig umbringen lässt.
Nervig sind auch die moderne Schnitttechnik und die wackelnde Handkamera, aber das sind natürlich Zugeständnisse an den Zeitgeist und die sogenannte Zapping-Kultur. (Gibt es womöglich einen Zusammenhang zwischen diesen Bildern und dem Phänomen, dass immer mehr junge Menschen sich immer weniger konzentrieren können?)
Nun habe ich mich nicht gelangweilt, aber es ist nicht so, dass ich mir die nächsten Teile (2, 3/1 und 3/2) anschauen werde. Zum Glück ist Jennifer Lawrence eine begabte Schauspielerin (sie hat 2011 eine Oscar-Nominierung erhalten für ihre Rolle in "Winter's Bone") und das Drehbuch bietet genug Abwechslung, um einen bei der Stange zu halten.
Interessant wäre eigentlich nur, zu erfahren, ob die Geschichte bei ihren jungen Zuschauern Fragen über unsere Konsumgesellschaft auslöst oder ob diese sich nur auf das sich anbahnende Liebesdreieck konzentrieren (sooo romantisch!).
Frank Vandenrath - Bild: Valerie Macon (afp)