Erst «Harry Potter», dann die «Twilight»-Saga und jetzt die «Tribute von Panem».
Spätestens seit dem Kinostart ist klar: Der Teenie-Himmel hat ein paar neue Sterne. Denn der Film «Die Tribute von Panem - The Hunger Games» ist auch bei uns auf Erfolgskurs.
Weltweit hat das düstere Zukunftsdrama nach Angaben des Verleihs bislang schon rund 460 Millionen US-Dollar eingespielt.
Schon vor dem Kinostart wurden die «Tribute» nach dem weltweiten Erfolg der Buchtrilogie von US-Autorin Suzanne Collins in eine Reihe gestellt mit den Erfolgsgeschichten von «Harry Potter» und den «Twilight»-Vampiren - zu Recht, wie jetzt schon die ersten Kinowochen gezeigt haben.
Auch die ohnehin schon erfolgreiche Buchvorlage profitiert vom Filmerfolg: Alle drei Titel - «Tödliche Spiele», «Gefährliche Liebe» und «Flammender Zorn» - schafften es in dieser Woche in die Top Fünf der «Spiegel»-Bestsellerliste.
Starkes Mädchen
Das Erfolgsrezept von Buch und Film ist so einfach wie unschlagbar: Viel Spannung, ein bisschen Romantik und ein hübsches, starkes Mädchen zwischen zwei gut aussehenden jungen Männern. Die Zeiten, in denen der «Twilight»-Hype eine ganze Generation vor allem junger Mädchen in «Team Edward» (Robert Pattinson) und «Team Jacob» (Taylor Lautner) spaltete, könnten sich nun mit Gale (Liam Hemsworth) und Peeta (Josh Hutcherson) wiederholen.
Vor allem Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence aber dürfte auf dem Weg sein, in ihrer Rolle der Katniss Everdeen zum Vorbild einer ganzen Mädchen-Generation zu werden. Sie spielt ihre jungen männlichen Kollegen - und sogar die älteren - an die Wand. Dass sie etwas von ihrem Job versteht, zeigte sie schon vor den «Tributen»: Ihre Rolle in «Winter's Bone» brachte ihr 2011 eine Oscar-Nominierung ein.
Lawrence soll, so heißt es, auch für die Rolle der Bella in der Verfilmung der «Twilight»-Saga vorgesprochen haben. Die bekam dann Kristen Stewart - zum Glück für Lawrence. Sie hat jetzt die bessere Geschichte und die bessere Rolle. Denn während Bella in erster Linie vor Sehnsucht nach ihrem Vampir oder Werwolf (je nachdem) zergeht und sich alles um die Frage dreht: Wen nimmt sie denn nun, Edward oder Jacob, ist diese Frage bei Katniss zweitrangig. Sie ist der Mittel-, Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Ihre männlichen Kollegen spielen - wenn überhaupt - die zweite Geige. Sie hat wichtigeres zu tun, als sich um ihr Liebesleben zu kümmern.
Moderne Gladiatorenkämpfe
Dass sich die Autorin der «Tribute», Suzanne Collins, bei ihrer Idee, jugendliche Protagonisten in modernen Gladiatorenkämpfen gegeneinander antreten zu lassen, möglicherweise von dem mehr als zehn Jahre alten japanischen Drama «Battle Royale» hat inspirieren lassen, dürfte dem Siegeszug ihrer Geschichte keinen Abbruch tun. Die Verfilmung des zweiten und dritten Buches ist bereits in Planung. Das letzte Buch soll - «Harry Potter» und «Twilight» haben es vorgemacht - in zwei Teilen auf die Leinwand kommen.
dpa - Bild: Ben Stansall (afp)