Der Film funktioniert auf vielen Ebenen: zum einen zeichnet er ein anrührendes Porträt der Film-Ikone Monroe, die darunter leidet, als Schauspielerin nicht ernst genommen zu werden.
Dann lässt er viele bekannte Figuren auftreten wie Laurence Olivier und seine Ehefrau Vivien Leigh (die Scarlett O'Hara in "Vom Winde verweht") oder Monroe-Ehemann Nr. 3, den Dramatiker Arthur Miller ("Tod eines Handlungsreisenden").
Die Rollen sind mit Michelle Williams, Kenneth Branagh, Judi Dench, Julia Ormond, Dominic Cooper und Emma "Hermine" Watson hochkarätig besetzt (Williams und Branagh sind in diesem Jahr für den Oscar nominiert worden).
Schließlich erzählt der Film eine bittersüß-nostalgische Liebesgeschichte, eingebettet in eine humorvolle Bestandsaufnahme dessen, was passieren kann, wenn Hollywood ein englisches Dorf heimsucht. Dabei erleben wir alles mit den Augen des jungen Colin Clark (gespielt von Eddie Redmayne, bekannt aus der Fernsehserie "Die Säulen der Erde"), der als dritter Regie-Assistent den Boten zwischen all den Diven spielen muss, die bei den Dreharbeiten aufeinandertreffen.
"My week with Marilyn" hat mir sehr gut gefallen. Er ist kein Psycho-Horror-Drama wie "Black Swan" und trotzdem schafft er es, die Abgründe, in die Marilyn Monroe durch ihre Komplexe und ihr mangelndes Selbstvertrauen stürzt, sichtbar zu machen. Dieses dramatische Element wird gemildert durch ein typisch britisches Augenzwinkern und die romantische, wenn auch hoffnungslose Liebesgeschichte zwischen dem Weltstar und dem staunenden Jüngling. Pu-pu-pi-du!
Frank Vandenrath - Bild: Yoshikazu Tsuno (afp)