Ein Melodram mit einem Augenzwinkern: So präsentiert sich der an den amerikanischen Kinokassen sehr erfolgreiche Film um eine Reihe von Frauen aus Jackson, Mississippi, die in den Strudel der schwarzen Bürgerrechtsbewegung geraten.
Emma Stone ("Crazy, Stupid, Love") kommt nach vier Jahren Studium zurück in ihre Geburtsstadt. Sie möchte Journalistin werden und kommt auf die Idee, eine Reihe von schwarzen Hausmädchen zu ihrer Lebenssituation zu interviewen. Dass sie im Land des Ku-Klux-Klans dabei nicht nur auf Gegenliebe stoßen wird, ist vorauszusehen.
Mit viel Humor, viel Herz, aber auch einem scharfen Blick auf die Wirklichkeit von vor 50 Jahren präsentiert der Film eine abwechslungsreiche Galerie von Frauen, die versuchen, in einer von Männern bestimmten Welt zu überleben.
Doch da die Männer nur am Rande auftauchen, geht es vor allem darum, wie die Frauen miteinander auskommen. Dabei spielen die Hautfarbe und der gesellschaftliche Status eine wichtige Rolle. Nicht nur die Schwarzen werden ausgegrenzt, auch die unkonventionellen oder aufmüpfigen Mitbürgerinnen werden gebrandmarkt. Da hat es der Fortschritt natürlich schwer...
"The Help" ist ein unterhaltsames Stück Kino, das hauptsächlich von seinen Darstellerinnen lebt. Neben Emma Stone stechen hier vor allem Jessica Chastain ("The Tree of Life") sowie Viola Davis und Octavia Spencer hervor, die beide für eine Oscar-Nominierung im Gespräch sind. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die kleine rundliche Octavia Spencer Ende Februar den Nebenrollen-Oscar erhalten wird. Ihre "Minny" ist einfach zu köstlich.
Frank Vandenrath - Bild: Ian Langsdon (epa)